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Zaragoza vor San Valero: Street-Art & Tapas-Therapie

von Jonas |

Wenn der Winter in Nordspanien langsam milder wird, bereitet sich Zaragoza auf eines seiner wichtigsten Feste vor: den Día de San Valero am 29. Januar. Der Schutzpatron der Stadt wird mit Musik, Konzerten, Open-Air-Events und süßen Köstlichkeiten gefeiert. Doch schon in den Tagen davor zeigt sich die Hauptstadt Aragóns von einer ganz besonderen Seite – urban, kreativ und kulinarisch. Street-Art-Touren und Tapas-Bummel verwandeln die Stadt in eine Bühne, auf der Moderne und Tradition aufeinandertreffen.

Zaragoza im Vorfeld von San Valero – eine Stadt im Aufbruch

Zaragoza liegt strategisch zwischen Madrid, Barcelona und dem Baskenland. Während die Stadt für die Basilika del Pilar, den Ebro und ihre maurischen Paläste bekannt ist, hat sich in den letzten Jahren eine ganz neue Szene entwickelt: jung, international, kreativ. Schon Wochen vor dem San-Valero-Tag ist spürbar, dass die Stadt in Feierlaune ist – Straßen werden geschmückt, die Märkte voller, und Künstler nutzen den öffentlichen Raum für spontane Performances.

Street-Art in Zaragoza – Freiluftmuseum zwischen Ebro und El Tubo

Kaum eine spanische Stadt hat in den letzten Jahren so stark auf urbane Kunst gesetzt wie Zaragoza. Mit dem Festival Asalto begann vor fast zwei Jahrzehnten eine Entwicklung, die das Gesicht der Stadt veränderte. Heute findest du auf Schritt und Tritt großformatige Murals, Graffiti und Kunstinstallationen.

  • Barrio San Pablo: Hier verschmelzen Tradition und moderne Kreativität. Bunte Wände erzählen Geschichten über Migration, Identität und die Zukunft der Stadt.
  • Calle de las Armas: Ein Hotspot für großflächige Fassadenkunst – perfekt für Fototouren.
  • El Gancho: Multikulturell geprägt, hier haben internationale Street-Art-Künstler Werke hinterlassen, die an Open-Air-Galerien erinnern.

Eine geführte Street-Art-Tour vermittelt nicht nur künstlerische Hintergründe, sondern auch Geschichten aus den Vierteln, die im Umbruch sind.

Tapas-Therapie – Essen, wie es die Zaragozanos lieben

Wer Zaragoza besucht, darf den Stadtteil El Tubo nicht verpassen. Das enge Gassengewirr zwischen Plaza España und Coso ist das Herzstück der Tapas-Kultur.

Hier geht es weniger um schnelle Snacks, sondern um ein Ritual: Freunde treffen sich, ziehen von Bar zu Bar, probieren kleine Teller, trinken Wein oder ein Glas Cerveza und lassen den Alltag hinter sich. Die Einheimischen nennen das augenzwinkernd ihre „Tapas-Therapie“.

Besonders im Vorfeld von San Valero herrscht in den Bars Hochbetrieb, denn die Stadt wärmt sich kulinarisch auf:

  • Migas Aragonesas – Brotkrumen mit Chorizo und Trauben
  • Bacalao ajoarriero – Kabeljau mit Knoblauch und Olivenöl
  • Ternasco de Aragón – zartes Lammfleisch, oft als Mini-Portion serviert
  • Frutas de Aragón – kandierte Früchte mit Schokolade, ein Klassiker für Naschkatzen

Tipp: Viele Bars bieten im Januar Spezial-Tapas-Menüs zu günstigen Preisen an – perfekt für Genießer.

Der Tag von San Valero selbst

Am 29. Januar erfüllt sich Zaragoza mit einer besonderen Mischung aus Frömmigkeit und Volksfest:

  • Messen und Prozessionen zu Ehren des Schutzpatrons San Valero in der Basilika del Pilar.
  • Kostenloser Roscón de San Valero – ein riesiger Hefekuchen, gefüllt mit Sahne oder Creme, wird in der ganzen Stadt verteilt. Traditionell bringt man den Kuchen zu Nachbarn und Freunden.
  • Konzerte und Aktivitäten auf der Plaza del Pilar – von Kinderprogrammen bis hin zu Open-Air-Bands.

Doch gerade die Tage davor sind ideal, um Zaragoza entspannt und intensiv zu erleben – ohne die große Festtagshektik, aber mit dem ganzen Zauber der Vorfreude.

Praktische Tipps für deinen Besuch im Januar

  • Anreise: Direkte AVE-Hochgeschwindigkeitszüge verbinden Zaragoza mit Madrid und Barcelona (ca. 1,5 Stunden). Auch Flüge nach Zaragoza sind von Zürich oder Basel über Madrid oder Barcelona möglich.
  • Wetter: Tagsüber angenehm mit 10–15 Grad, abends kühl – Jacke nicht vergessen.
  • Unterkünfte: Boutique-Hotels in der Altstadt bieten kurze Wege zu Tapas-Bars und Street-Art-Spots.
  • Insider-Tipp: Kombiniere Street-Art-Spaziergänge mit einem Besuch im CaixaForum Zaragoza, das regelmäßig zeitgenössische Ausstellungen zeigt.

Fazit

Zaragoza im Januar ist mehr als nur das Fest des San Valero. Es ist eine Stadt, die Tradition und Moderne mit einer ungezwungenen Selbstverständlichkeit vereint. Zwischen farbenfroher Street-Art und köstlicher Tapas-Therapie findet jeder Besucher sein eigenes Stück Lebensfreude. Wer Spanien im Winter von einer anderen Seite erleben möchte, sollte Zaragoza kurz vor San Valero ganz oben auf die Liste setzen.