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El Hierro - Wilder Strand am Ozean

El Hierro

Geheimtipp für Ferien auf den Kanaren

Als eine der kleinsten der Kanarischen Inseln ist El Hierro ein Geheimtipp für alle, die Natur und Ruhe suchen. Die UNESCO erklärte sie zum Biosphärenreservat und wer hier Ferien macht, trifft auf authentische Dörfer und wilde Natur. Als Taucherparadies im Atlantik bekannt, bietet die Insel vor allem aktiven Reisenden zahlreiche Highlights. El Hierro hat ein athentisches kanarsiches Inselflair und  ist im Vergleich zu den anderen Inseln vom Massentourismus verschont geblieben. Die Insel ist mit Flugzeug und Fähre erreichbar, aber die Anreise erfordert einen Zwischenstopp auf eine der großen Kanarischen Inseln. Dementsprechend ursprünglich sind das Land und die Leute auf der Insel. Hotels sind vor allem in den größeren Orten zu finden. Sehenswert sind gelebte Traditionen wie das alle vier Jahre im Juli stattfindende Fest Bajada de la Virgen de los Reyes. Es ehrt die Schutzpatronin der Insel und die Feierlichkeiten ziehen sich über den gesamten Monat. Zu der Zeit finden Konzerte, Messen und Feuerwerke statt. Den ersten Bewohnern des Landes widmet sich jedes Jahr das Bimbache openART Festival im Juli und August. Die Spuren der Bimbache lassen sich in Form von Felszeichnungen in Höhlen und in Kulturparks entdecken.

Wer auf der Insel ist, bekommt einen besten Eindruck von Land und Leute durch die Küche. Neben Fisch gehört Käse zur lokalen Kochkunst. Eine Spezialität und unbedingt probierenswert sind die Quesadillas. Das Dessert lässt sich mit Käsekuchen vergleichen und bekommt eine spezifische Note durch Anis, Zitrone oder Zimt. Aufgrund der Entfernung vom Festland spielt die Landwirtschaft und das Handwerk wie Korbmacherei oder Töpferei eine große Rolle. Um Kunsthandwerk und Landwirtschaft zu entdecken und kennenzulernen, empfiehlt sich ein Besuch der Region und des gleichnamigen Ortes El Pinar im Süden.

Valverde: Die kleine Hauptstadt von EL Hierro

Große Städte mit pulsierendem Nachtleben finden sich auf El Hierro nicht. Entdecken lassen sich viele malerische Dörfer und die Hauptstadt Valverde. Valverde ist keine typische Hauptstadt, da der Begriff Stadt hier nur bedingt passt. Die Kleinstadt liegt im Nordosten im Landesinneren. Hier lässt es sich in Boutiquen shoppen und in den Tavernen die einheimische Küche genießen. Zum Pflichtprogramm gehören das Flanieren auf der Einkaufsmeile Calle Doctor Quintero und ein Besuch des Plaza Principale. Der Platz bildet das Zentrum der Stadt. Dort befinden sich die Kirche Santa Maria de la Concepcion und das Rathaus. Die Festungskirche ist von außen und innen ein beeindruckender Anblick. Direkt gegenüber der Kirche befindet sich das architektonisch sehenswerte Rathaus. Obwohl die Stadt eine lange Geschichte hat, löschte ein Brand im 19. Jahrhundert viele historische Spuren aus. Sehenswürdige Dörfer der Region in der Nähe von Valverde sind Tinor, das als kleinstes Dorf der Insel gilt und Pozo de las Calcosas. Pozo de las Calcosas ist bekannt für seine Strohhäuser und Naturschwimmbecken.

Die Stadt Valverde auf El Hierro
La Frontera auf El Hierro

Der Ort der Ruhe - La Frontera

Die Gemeinde La Frontera im Norden im El Golfo-Tal umfasst neben dem gleichnamigen Ort weitere Dörfer. Hinsichtlich der Größe und Einwohnerzahl ist Frontera die größte Stadt der Insel. Ein Highlight des Ortes ist die Kirche mit Glockenturm, von dem aus sich ein Blick auf die Umgebung werfen lässt. La Frontera gilt als grüne Region mit vielen Gärten und Plantagen. Ein Abstecher lohnt sich in das malerische Dorf Los Llanillos. Im Süden lädt La Restinga an der Küste zu einem Spaziergang ein. Das Fischerdorf gilt als südlichster Punkt der Insel und südlichster Ort Spaniens. Bekannt ist La Restinga vor allem als Taucherhotspot und sonnenreichster Ort der Insel. Hier lässt es sich in der Hafenmole oder am Strand Playa de Tacorón baden. Wer im Dorf ist, darf sich einen Abstecher in die Restaurants mit fangfrischem Fisch nicht entgehen lassen.

Steinstrände und Naturschwimmbäder

Die Insel im Atlantik ist kein Ziel für diejenigen, die lange, weiße Sandstrände suchen. Dennoch gibt es faszinierende Strände auf der Vulkaninsel zu entdecken. Einer der wenigen Sandstrände findet sich im Dorf Timijiraque. Der Sand ist hier schwarz und der Strand knapp einen halben Kilometer lang. Der Reiz des Strandes ist der sanfte Einstieg, sodass auch Kinder unter Aufsicht im Wasser spielen können. Hier treffen sich Windsurfer bei stärkerem Wellengang. Grundsätzlich empfiehlt es sich, bei den Buchten auf der Insel vorsichtig zu sein. Die umliegenden Felsformationen verursachen Steinschläge. So gilt der Playa de Tacorón mit den ihn umgebenden roten Felsen zwar als einer der schönsten Strände. Er ist aber oft teilweise zur Sicherheit gesperrt. Auch beim Playa del Verodal lässt sich die Aussicht auf das Meer von einem roten Sandstrand mit Picknickplätzen genießen. Kurz die Beine im blauen Wasser erfrischen, ist problemlos möglich. Aber auch hier gilt, die unberechenbaren Strömungen laden nicht zum ausgiebigen Schwimmen ein. Ein beliebter Badeort ist der Küstenort Tamaduste mit einer gepflegten Badebucht. Reizvoll und typisch für die Vulkaninsel sind die Meeresschwimmbecken an der Küste des El Golfo-Tals. Sie sind entweder auf natürliche Weise entstanden wie der Charco Azul oder durch Mauern vom Meer abgetrennt. Dazu gehört das Naturschwimmbad La Maceta, das familienfreundlich mit Picknickplätzen zum Verweilen einlädt.

Felsenpool von La Maceta auf El Hierro
Wald auf der kanarischen Insel El Hierro

Vulkaninsel mit abwechslungsreicher Vegetation

El Hierro ist vulkanischen Ursprungs und das lässt sich in den beeindruckenden Landschaften erkennen. Zugleich bietet die Insel eine faszinierende Flora mit kargen Steinwüsten und Sträuchern, dichten Wäldern, Weiden und Plantagen. Nebelwälder mit Lorbeerbäumen finden sich auf den Bergen. Hier hängen die Wolken tief und sorgen für Feuchtigkeit. Der höchste Berg ist der Malpaso mit knapp 1500 Metern. Im Nordwesten der Insel dominiert die Landwirtschaft mit Plantagen und Weinanbau. Am besten lässt sich die typische Flora und Fauna im Landschaftspark Frontera entdecken. Hier präsentieren sich windgeformte Wacholderbäume und die weitverbreiteten Eidechsen huschen entlang des Wegesrands. Auch unter der Erde und im Wasser ist die Flora und Fauna der Insel vielfältig. Die größte Höhle, die Cueva de Don Justo, liegt in der Nähe der Stadt La Restinga. In der Touristeninformation des Ortes lassen sich Guides buchen, um die Lavatunnel der Höhle zu erkunden.

EL Hierro

Alle Highlights

Highlights und Sehenswürdigkeiten

Auf der Insel gibt es klassische Sehenswürdigkeiten und Highlights, die es nicht zu verpassen gilt. Einen Ausflug wert ist der Leuchtturm Faro de Orchilla. Der Ort Orchilla galt in der Antike als Ende der Welt und hier lag bis ins 19. Jahrhundert hinein der Nullmeridian. Ein Gedenkstein erinnert daran, dass hier der westlichste Punkt Spaniens ist. Davon abgesehen bietet sich von hier aus ein traumhafter Ausblick auf das Meer und die zerklüftete Landschaft.

Typisch für die Insel sind Naturschwimmbecken. Sie entstanden durch Vulkanausbrüche. Eines der bekanntesten und beliebtesten ist der Charco Azul an der Nordküste. Das liegt zum einem an dem beeindruckend blauen Wasser und zum anderen an den das Becken umgebenden Felsen. Die Geschichte der Insel lebt im Museumsdorf Guinea auf. Es ist ein Freilichtmuseum, das historische Architektur, Handwerk und Kleidung zeigt. Die Spuren der ersten Bewohner, der Bimbachen und weitere archäologische Stätten lassen sich im Kulturpark El Julan entdecken.

Die Küste bietet viele reizvolle Formationen, um den Blick auf das Meer, das Land oder den Sonnenuntergang zu genießen. Den Aufstieg wert ist der Aussichtspunkt Mirador de La Peña. Die Aussichtsplattform La Peña in Guarazoca bietet einen Ausblick auf das El Golfo-Tal und das Meer. Zugleich ist die Plattform ein Kunstwerk für sich. Sie geht auf die Entwürfe des Künstlers und Architekten César Manrique zurück. Auf der Aussichtsplattform befindet sich ein Gebäude mit mehreren Ebenen und Terrassengärten. Das Restaurant dort bietet durch seine Fenster einen ausgezeichneten Ausblick und weitere Kunstwerke.

Die Insel wandernd entdecken

Die kleine Kanarische Insel ist ideal für einen Wanderferien. Auf verschiedenen Wanderwegen lassen sich die unterschiedlichen Landschaften erkunden. Für Freizeitwanderer empfehlen sich die Wanderwege durch die Täler oder Dörfer. Die Wege über die Klippen und Steilküsten haben mehr Anspruch. Zu den bekanntesten Wanderrouten, die die Vielfalt der Landschaft vorführen, gehören der Camino de La Llania und Camino de Jinama. Der Rundwanderweg La Llania führt durch feuchte Wälder hin zu trockenen Landschaften und bis zu einer Caldera. Er ist knapp sieben Kilometer lang. Der Camino de Jinama ist nur drei Kilometer lang, aber steil. Er führt an mehreren Aussichtspunkten vorbei und ist ideal für diejenigen, die gerne ins weite Land blicken. Wer den Weg entlangwandert, ist beeindruckt von den Bewohnern der Insel. Sie nutzten bis zum Bau einer Straße diese Route, um ins El Golfo-Tal zu gelangen.

Teile der Insel lassen sich sehr gut mit dem Fahrrad erkunden. Asphaltierte und wenig befahrene Straßen laden zu ausgiebigen Radtouren ein. Für das Radfahren eignen sich vor allem die El Golfo-Region, rund um Valverde und La Restinga. Allerdings ist zu beachten, dass die Insel die eine oder andere Steigung bietet und unbefestigte Straßen. Diese sind mit einem Mountainbike am besten zu bewältigen. Neben dem Windsurfen auf dem Wasser liefern die Passatwinde ideale Bedingungen für das Gleitschirmfliegen, sodass Aktivurlaubern zahlreiche Sportarten offenstehen.

Taucherparadies El Hierro

Die Insel ist bekannt aufgrund seiner ausgezeichneten Tauchreviere. Das liegt an dem klaren Wasser und der faszinierenden Unterwasserlandschaft. Viele Tauchreviere liegen in Naturschutzgebieten. Ein Teil des Meeres ist ein Meeresschutzreservat. Für Taucher bietet das Meer an den Küsten Sichtweiten bis zu 30 Meter. Die vulkanischen Aktivitäten haben zu einer spannenden Landschaft im Meer geführt. Sandbänke, Höhlen und Klippen lösen sich in den Tauchrevieren ab. Neben der Landschaft gibt es zahlreiche Lebewesen zu entdecken. Korallen, Rochen, Barrakudas und viele andere Fische lassen sich beobachten. Die Insel rühmt sich, mehr als 40 Tauchspots zu haben, die vom Schnorcheln bis zum Abgrundtauchen alles anbieten. Dementsprechend finden Anfänger und Profis das richtige Revier. Bekannte Tauchgebiete auf der Insel sind El Banjón, El Rincon und Punta Restinga. Ein idealer Startpunkt und Aufenthaltsort für einen Tauchurlaub ist La Restinga. Hier gibt es Tauchschulen und Läden, die die nötige Ausrüstung ausleihen. El Banjón gilt aufgrund eines Unterwasserberges mit Steilwänden und Strömungen als ideales Tauchgebiet für geübte Taucher und Profis. Hier lassen sich zum richtigen Zeitpunkt Riesenrochen und Walhaie beobachten. Zur Beliebtheit bei Tauchern trägt ein jährlich hier stattfindender Wettbewerb für Unterwasserfotografie bei.

Charco Azul auf El Hierro
Sabinar auf El Hierro

Anreise, Unterkunft und beste Reisezeit

El Hierro ist nicht per Direktflug erreichbar. Von Teneriffa oder Gran Canaria gibt es Inselflieger und Fähren. Die Fahrt mit der Fähre von Teneriffa aus dauert beispielsweise knapp zweieinhalb Stunden. Auf der Insel gibt es einige schöne Hotels und Ferienhäuser. Taxis und Linienbusse fahren zu den größten Dörfern, zu den Fährhäfen und zum Flughafen. Wer längere und individuelle Ausflüge plant, ist mit einem Mietwagen unabhängiger. Die beste Reisezeit für die Insel hängt von der Art des Urlaubs ab. Die Sommermonate in den Ferien sind sonnig und heiß. Sie eignen sich für Sonnenbader. In den höheren Lagen ist es im Sommer etwas frischer. Für Wanderer und Aktivurlauber bietet die Insel das hervorragendes Klima, die beste Reisezeit ist der Frühling oder der Herbst. Die Temperaturen sind angenehm und das Wetter nicht zu sonnig-drückend. Die Frühlingsmonate sind vor allem wegen der blühenden Pflanzen reizvoll. Generell ist zu beachten, dass das Wetter von der Region abhängt. In der Hauptstadt im höheren Landesinneren ist es wahrscheinlicher, dass es regnet als an der Küste. Dafür ist die Umgebung grüner. Im Süden scheint am meisten die Sonne. Der Winter ist mild, aber regnerischer. Wer plant, aktiv alle Höhen und Regionen der Insel zu erkunden, bereitet sich am besten auf das Wetter vor. Zu einer passenden Ausrüstung gehören feste Schuhe und eine Regenjacke gegen die Feuchtigkeit und den Wind.