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Eine Landschaft in der Region Extremadura in Spanien.

Extremadura

Spaniens verstecktes Paradies

Eine der auf der iberischen Halbinsel am wenigsten beachteten Regionen ist zweifelsohne die Extremadura. Ganz im Westen Spaniens gelegen, angrenzend an Portugal, und umschlossen von den spanischen Regionen Andalusien, Kastillien - La Mancha und Kastillien Leon, präsentiert sich dieser Landstrich vorallem für Geschichts-, Natur- und Kulturliebhaber. Aus der Region der Extremadura stammten einst die spanischen Konquistadoren, die Amerika mit dem Schwert und im Namen Christus eroberten. Durch Sklaverei und dem schmutzigen Gold aus der Neuen Welt entstanden in Spanien dann die sehenswerten Stadtpaläste und viele Bauwerke, die man noch heute bewundern kann. Ein Bespiel ist die Stadt Trujillo, die über einen sagenhaften Reichtum verfügte. Die Extremadura gehört heute allerdings zu den ärmsten Regionen in Spanien und befindet sich in der Hand weniger Großgrundbesitzer. Wer die Extremadura bereist wird eine weite, trockene aber auch reizvolle Landschaft abseits der Touristenströme kennenlernen. Die weitläufigen hügligen Landschaften, die sogenannten Dehesas mit ihren Viehherden und alten Eichenbäumen sind sehr sehenswert. Unbedingt besucht werden muss bei einer Reise durch die Region Extremadura die Hauptstadt Mérida und die Naturschutzgebiete Monfragüe und Cornalvo.

Die Hauptstadt Mérida – das spanische Rom

Es sind vor allem die römischen Bauwerke die in der Extremadura die Zeit überdauert haben. Zwar finden sich auch arabische Bauwerke, aber das römische Erbe steht eindeutig im Vordergrund. Die Herrschaft der römischen Eroberer spürt man in Mérida, der Hauptstadt der Provinz Badajoz und der Region Extremadura, bis heute. Für alle die auf den Spuren der Geschichte wandeln ein absolutes Muss auf einer Reise durch den Westen Spaniens. Gegründet wurde Mérida im Jahr 25 v. Chr. als "Augusta Emerita" und wurde dann eine der bedeutendsten Städte des Römischen Reiches auf der iberischen Halbinsel. Heute ist Mérida UNESCO-Weltkulturerbe, denn die Stadt präsentiert einige der am besten erhaltenen römischen Ruinen ganz Spaniens.

Die römischen Sehenswürdigkeiten

Das Römische Theater und Amphitheater - Ein spektakuläres Theater aus dem 1. Jahrhundert nach Christus, das noch heute für Aufführungen genutzt wird, sowie ein imposantes Amphitheater, welches sich am Hang des Cerro de San Albín befindet und in dem früher Gladiatorenkämpfe stattfanden.

Der Tempel der Diana - Ein beeindruckender Tempel aus dem 1. Jahrhundert nach Christus, der als Zeugnis der römischen Architektur mitten im Stadtzentrum steht.

Römische Brücke und Aquädukt - Die römische Brücke, die über den Fluss Guadiana führt und das Aqua Augusta-Aquädukt sind weitere Meisterwerke antiker Ingenieurskunst.

Das Nationalmuseum für Römische Kunst - Dieses schöne Museum bietet eine umfassende Sammlung römischer Artefakte, Mosaiken und Statuen und ermöglicht einen tiefen Einblick in die Geschichte und den Alltag der Römerzeit.

Ab in die Natur von Extremadura

Es gibt etwas zu entdecken

Nationalpark Monfragüe – Ein Paradies für Vogelbeobachter

Der Nationalpark Monfragüe liegt im Herzen von Extremadura und ist bekannt für seine spektakuläre Landschaft und außergewöhnliche Artenvielfalt. Das Gebiet, das von den Flüssen Tajo und Tiétar durchzogen wird, ist besonders bei Vogelbeobachtern beliebt und gilt als eines der besten Gebiete für Vogelbeobachtungen in Europa. Vorallem Greifvögel, wie der Spanische Kaiseradler und Mönchsgeier ziehen ihre Kreise am Himmel. Diese steile Klippe Peña Falcón ist einer der besten Aussichtspunkte für Vogelbeobachtungen im Park. Mit etwas Glück lassen sich von hier aus die majestätischen Greifvögel und andere seltene Vögelarten aus nächster Nähe beobachten. Monfragüe lädt zum Wandern ein. Im Park gibt es mehrere Ausichtspunkte Schlösser und Burgruinen die sehenswert sind. Auf einer Anhöhe thront die Festung von Monfragüe, von der aus man einen atemberaubenden Blick über den gesamten Park und die einzigartige Natur genießt.

Der Naturpark Cornalvo – Der Geschichte auf der Spur

Der Naturpark Cornalvo liegt in der Nähe der Hauptstadt Mérida und ist bekannt für seine einzigartige Natur und die alten römischen Bauwerke. Die Landschaft ist geprägt von Olivenhainen, Korkeichen auf sanften Hügeln. Hier findet man ein gut erhaltenes römisches Wasserversorgungssystem, das "Embalse de Cornalvo" - Der Stausee von Cornalvo ist hornförmig und ungefähr vier Kilometer lang. Diese bemerkenswerte über 2.000 Jahre alte Stauanlage wurde von den Römern erbaut und versorgte einst Mérida mit Wasser. Vom Stausee aus bieten sich Wanderungen durch die Natur am Fluss Albarregas entlang an. Der geschützte Naturpark ist Heimat zahlreicher seltener Pflanzen- und Tierarten. Mit etwas Glück zeigen sich seltene Vogelarten, Hirsche und Wildschweine.

Weitere interessante Städte der Extremadura

Neben den Highlights und Sehenswürdigkeiten in Mérida und den Nationalparks gibt es in Extremadura noch viel zu sehen. Diese einzigartigen Städte sind unbedingt einen Besuch wert, wenn mach die Autonome Gemeinschaft Extremadura besucht. Unbedingt erkunden muss man die Stadt Cáceres, eine UNESCO-Weltkulturerbestadt bekannt für ihre mittelalterliche Altstadt mit historischen Palästen, Kirchen und Stadtmauern. Cáceres hat eine lange und bewegte Geschichte und fand ihren Ursprung in der wenige Kilometer entfernten römischen Festungsanlage Castra Caecilia. Ein weiteres Highlight ist der kleine Ort Guadalupe. Die malerische Stadt Guadalupe befindet sich an den Hängen der Sierra de Guadalupe und ist ebenfalls eine UNESCO Weltkulturerbestadt. Verantwortlich dafür ist das sehenswerte und berühmte Kloster Real Monasterio de Santa María und die dazugehörige Wallfahrtskirche, die für die gotische Architektur und den Schrein der Schwarzen Madonna bekannt sind.

Auf einer Reise durch die Extremadura muss man unbedingt nach Trujillo. Die Stadt ist der Geburtsort des Konquistadors Francisco Pizarro fasziniert mit ihrer maurischen Architektur und dem beeindruckenden städischen Hauptplatz, dem Plaza Mayor. Der in Übersee durch zum Teil blutige Kämpfe erworbene Reichtum is bis heute in Trujillo an den gut erhaltenen Gebäuden sichtbar.

Das charmante Städtchen Trujillo ist bekannt als Geburtsort der Konquistadoren wie Francisco Pizarro. Die Stadt liegt auf einem Hügel und bietet einen atemberaubenden Blick auf die umliegende Landschaft. Zu den Highlights zählen die Plaza Mayor, umrahmt von Renaissancegebäuden, und die beeindruckende Burg von Trujillo, die bis in die maurische Zeit zurückreicht. Trujillo ist auch Gastgeber des einer Nationalen Käsemesse, bei dem Besucher die beste Auswahl spanischer Käsesorten probieren können.

Sehenswert - Die Dörfer der Sierra de Gata

Das ursprüngliche Spanien

In der Sierra de Gata, der gebirgigen Region im Nordwesten Extremaduras, finden sich einige der charmantesten Dörfer ganz Spaniens. Die Orte wie San Martín de Trevejo, Gata und Robledillo de Gata beeindrucken mit traditionellen Steinhäusern, verwinkelten Gassen und rustikalen Plätzen. Der Ort San Martín de Trevejo ist dabei eines der schönsten und authentischsten Dörfer in der Sierra de Gata. Die Altstadt beeindruckt mit traditionellen Steinhäusern, engen Gassen und Wasserrinnen, die sich entlang der Straßen schlängeln. Die Fassaden der Häuser sind typisch für die Region. San Martín de Trevejo gehört zu den "Conjuntos Históricos" Spaniens, einer Auszeichnung für besonders gut erhaltene historische Stätten. Wer San Martín de Trevejo besucht sollte die Besichtigung der Stadt am besten am Plaza Mayor beginnen, dieser von Arkaden gesäumte Platz mit kleinen Bars und Tavernen umgeben ist auch ideal, um die lokale Küche der Sierra da Gata zu genießen. Ein weiterer sehenswerter Ort ist Robledillo de Gata, ein Bergdorf, das wie ein Freilichtmuseum wirkt. Das Dorf ist bekannt für seine traditionellen Fachwerkhäuser, die sich an die Hügel schmiegen und mit Schieferdächern gedeckt sind. Besonders beeindruckend ist der Fluss Arrago, der mitten durch das Dorf fließt, zum Teil unter den Häusern hinweg mit kleinen Wasserfällen und natürliche Pools bildet. Eine Wanderung durch die Gassen von Robledillo de Gata fühlt sich wie eine Zeitreise an und lässt Besucher die traditionelle Architektur Extremaduras erleben.

Kulinarische Highlights - Extremadura

Jamón Ibérico und weitere Spezialitäten

Die in den Korkeichen Wäldern der Extramadura gemästeten Eichelschweine sorgen für eine weltweitbekannte Schinkenspezialität: dem Jamón Ibérico. Dieser Schinken ist berühmt für seine feine Marmorierung, zarte Textur und seinen intensiven Geschmack. Der hohe Anteil an gesunden Fettsäuren aus den Eicheln verleiht dem Schinken dieses unverwechselbare Aroma und macht ihn besonders zart und saftig. Den hochpreisigen Schinken kann man in vielen Manufakturen und Geschäften vor Ort erwerben. Weitere regionale Spezialitäten sind die schmackhaften Gerichte wie Migas, das sind Brotkrumen mit Chorizo und Paprika und die berühmten Käsesorten Torta del Casar und Queso de la Serena. Ebenfalls sehr beliebt ist das Olivenöl aus der Sierra Gata. Die Gebirgsregion Sierra de Gata ist berühmt für ihren hochwertigen Olivenöl- und Weinanbau. Die Olivenhaine der Region produzieren ein exzellentes Natives Olivenöl Extra, das vor allem aus der Sorte Manzanilla Cacereña gewonnen wird.

Iberische Schweine in einem Eichenwald in der Region Extremadura.

Extremadura - Die beste Reisezeit

Klima und Wetter

Die beste Reisezeit für die Region Extremadura in hängt davon ab, welche Aktivitäten man plant und welche Temperaturen dafür angenehm sind. Im Frühling von März bis Mai liegen die Temparaturen zwischen 15 und 25 °C. Es herrscht allgemein eine angenehme Wärme und es fällt wenig Niederschlag. Die Extremadura blüht, was mitunter ein wahres Naturschauspiel ist. Besonders die Region rund um den Nationalpark Monfragüe ist in dieser Zeit für Vogelbeobachter besonders interessant, da viele Zugvögel vorbeiziehen aus Ihrem Winterquatier richtig Norden die Extremadura passieren.

Im Herbst kann man in der Extremadura mit Temperaturen zwischen 20 und 30 °C im September und etwas kühler im Oktober rechnen. Der Herbst ist besonders ideal für Reisen durch Extremadura, da die Sommerhitze nachlässt und die Temperaturen wieder angenehmer werden. Auch die Weinlesezeit im September und Oktober ist in einigen Regionen interessant, und die Landschaft zeigt sich in Herbstfarben.Im Herbst bieten sich besondern Wanderungen und Besichtigungen der Sehenswürdigkeiten an. Das Wetter bleibt relativ stabil, und die Region ist weniger von Touristen überlaufen als im Sommer.

Im Winter von Dezember bis Februar herrschen in der Region Temperaturen von 5 und 15 °C, gelegentlich auch kühler. Besonders nachts kann es teilweise sehr kalt werden. Der Winter in Extremadura ist grundsätzlich mild und oft auch sonnig, aber es kann kühl werden. Für ruhige Reisen ist diese Zeit geeignet, da es nur wenige Touristen gibt. In den Wintermonaten empfiehlt es sich besonders Besichtigung von historischen Städten, Museen und kulinarische Touren zu unternehmen. Der Winter ist auch eine gute Zeit, um die traditionellen Weihnachtsfeiern und Feste der Region Extremadura zu erleben.

Der Sommer von Juni bis August ist oft sehr heiß und trocken. Die Temperaturen erreichen oft Werte zwischen 30 und 40 °C. Die Sommerhitze in Extremadura kann extrem sein, was für Aktivitäten im Freien weniger angenehm ist. Kulturelle Besuche lassen sich jedoch gut planen, wenn man die heißesten Tageszeiten meidet. Es empfiehlt sich im Sommer frühe Besichtigungen der Sehenswürdigkeiten zu planen. Bei Wanderungen die große Hitze unbedingt zu beachten und die Wegstrecke ebenfalls entsprechend zu planen.

Unser Tipp für eine Reise nach Extremadura: Im Frühling und Herbst ist es mit alles jahreszeitlichen Facetten am Schönsten in der Region Extremadura.