Es erwartet euch das Badeferien - Paradies, die Kanarische Insel Fuerteventura. Die mit fast 1.660 km² Fläche zweitgrößte Insel der Kanaren ist geologisch betrachtet mit 20 bis 22 Millionen Jahren Existenz auch deren ältestes Eiland. Wie der gesamte Archipel vor der Küste Nordwestafrikas ist Fuerteventura das geologische Ergebnis einer ganzen Reihe von Vulkanausbrüchen, die erst vor ca. 5.000 Jahren endeten. Ein steinerner Zeuge der insularen Erdgeschichte ist der erloschene und heute 807 Meter hohe Schichtvulkan Pico de la Zarza bzw. Pico de Jandía auf der gleichnamigen Halbinsel im Südwesten, der zu Fuß gut über den 7,5 Kilometer langen Wanderweg PR FV 54 ab Jandía Playa (Morro Jable) bestiegen und erkundet werden kann. Darüber gibt es auf der Insel zwei Dutzend weiterer ehemals aktiver Vulkane, die aufgrund ihrer atemberaubenden Landschaften als Ausflugsziele unter Feriengästen und Reisenden außerordentlich populär sind.
Die majestätischen Dünen von Corralejo
Die meisten dieser häufig im Rahmen von organisierten Tagestouren von vielen Badeorten aus besuchten imposanten Naturdenkmäler liegen im Nordosten und sind die sind die höchsten Dünen der Kanarischen Inseln. Doch es gibt weitere interessante Highlights auf dem schönen Fuertevebtura. So etwa auch das knapp 12 km² große Lavafeld „Malpaís de la Arena“ rund um den namensgebenden, 420 Meter hohen Vulkan Montaña de la Arena bei La Oliva und Villaverde, an dessen Südflanke bis heute das Gestein „Picón“ (Lapilli) abgebaut wird. Ganz in der Nähe befindet sich auch die gleichermaßen genutzte Vulkanreihe „Volcanes de Bayuyo“, deren sieben Berge ebenfalls gut über Wanderstrecken wie die beiden Wege GR 131 (Corralejo-La Oliva) und SL FV 2 (Lajares-Calderón Hondo) entdeckt werden können. Unermüdliche Wanderer sind letztlich auch die hohen Dünen im gut 26 km² großen Naturpark „Parque Natural de Corralejo“, die eine der meistbesuchten Attraktionen auf Fuerteventura darstellen. Die Strände von Correlejo, immerhin weit über 10 Kilometer lang sind das perfekte Badeferien - Paradies und lassen für Strandferien keine Wünsche offen.
Montaña de Tindaya - Der heilige Berg
Ca. sechs Kilometer weiter südlich im Landesinneren liegt mit dem 400 Meter hohen Berg „Montaña de Tindaya“ in der Hochebene „Llano de Esquinzo“ noch ein weiteres, vor allem auch in kulturhistorischer Hinsicht beeindruckendes Naturdenkmal. Die seit Jahrhunderten auch als heiliger Berg („Montaña Sagrada“) bekannte Erhebung wurde offensichtlich von den altkanarischen Ureinwohnern „Majos“ besonders verehrt, die dort an die 300 Gravuren sowie Felszeichnungen in Form von Fußabdrücken („podomorfos“) hinterließen. Da diese auf die Nachbarinseln Teneriffa und Gran Canaria ausgerichtet sind, wird von Archäologen und Historikern vermutet, dass der Berg Tindaya einst über Fuerteventura hinaus religiöse Bedeutung besaß. Die Pläne des baskischen Künstlers Eduardo Chillida, in dem seit 1994 als Naturdenkmal geschützten Berg einen großen Leerraum als Installation zu erschaffen, wurden nach erbitterten Protesten von Naturschutzgruppen zum Glück nicht umgesetzt.
Fuerteventura
Ferien für Groß und Klein
Badeferienparadies Fuerteventura
Das Bade- und Strandvergnügen ist auf Fuertventura an allen Küsten bestens möglich. Weit über die Grenzen der Insel bekannt wie auch in vielen Reiseführen vermerkt und für Surfanfänger hervorragend geeignet ist auch Strand von El Cotillo (Gemeinde La Oliva) im Nordwesten, der sich an der Klippe „Castillo de Roque“ über gut einen Kilometer erstreckt. Östlich des Badeortes kann die wüstenartige Landschaft rund um den Vulkan „Calderón Hondo“ auf einem befestigten Wanderweg entdeckt werden. An der Südostküste liegt der vom Massentourismus noch weitgehend unberührte Badeort Gran Tarajal (Gemeinde Tuineje), dessen Strand mit dem dunklen, fast schwarzen Sand nahezu immer angenehm leer ist. Gleichermaßen meist schön ruhig und nur wenig überlaufen präsentiert sich die Playa La Goleta bei Corralejo (Gemeinde La Oliva) mit goldenem Sand und kristallklarem Wasser, die mit Duschen, Sonnenliegen und Sonnenschirmen sowie Wassersportschulen, Restaurants, Bars und Cafés mustergültig sowie modern ausgestattet ist. Geheimtipps für einen tollen Tag am Meer sind auch die Playa del Majanicho, Playa de Muelle Chico, Playa Las Clavellinas, Playa el Bajo Negro und Playa del Moro rund um Corralejo.
Strandferien zu jeder Jahreszeit
Wer es nicht unbedingt lauwarm braucht, geht hier im auch im Winter ins Wasser - Selbstredend gibt es auf Fuerteventura noch eine ganze Reihe weiterer empfehlenswerter Strände für sämtliche Geschmäcker, die wegen der durchschnittlichen Wassertemperatur von fast 19 Grad Celsius im Jahresmittel sogar im Herbst sowie Winter zum Schwimmen oder Sonnenbaden einladen. Gut besuchte und beliebte Treffpunkte für Strandtage mit der ganzen Familie auch bei den Einheimischen sind speziell die fünf Abschnitte der „Grandes Playas“ Los Martos, El Viejo, Larga sowie El Pozo und El Caserón, die sich bei Corralejo (Gemeinde La Oliva) über eine stolze Länge von 3.500 Meter erstrecken und auch bei viel Andrang genug Platz für alle Gäste parat halten. Es gibt sowohl Bereiche für FKK als auch Kinder, in der Saison werden die sauberen sowie gepflegten Strände auch überwacht. Mit ca. 700 Meter Länge und bis zu 40 Meter Breite deutlich kleiner, aber ebenso sauber und populär zeigt sich der Strand im Ferienort Caleta de Fuste/El Castillo (Gemeinde Antigua) an der Ostküste von Fuerteventura.
Fuerteventura und die „Majoreros“
Vor oder nach einem Badeausflug zu einem der genannten Strände bietet sich ein Besuch der vielen Attraktionen und Sehenswürdigkeiten auf Fuerteventura als Kulturprogramm an. Häufig empfohlen wird ein Abstecher in das Freilichtmuseum „Ecomuseo La Alcogida“ in Tefia nahe der Inselhauptstadt Puerto del Rosario, welches sich mit sieben Höfen sowie Häuser in traditioneller Architektur und Bauweise dem früheren Landleben widmet. Hier arbeiten zeitweise Mitarbeiter in Originaltracht in der hauseigenen Bäckerei und Töpferei, kunsthandwerkliche Gegenstände können als Souvenirs erworben werden. Angelehnt an die weiter oben erwähnten Ureinwohner „Majos“ werden die heutigen Bewohner der Insel auf den restlichen Kanarischen Inseln wie auch in Spanien übrigens mitunter „Majoreros“ bzw. „Majoreras“ genannt. Früher lebten die „Majoreros“ von der Landwirtschaft und nicht vom Tourismus. Einblicke in die zeitgenössische Kunst des Archipels erhalten Gäste im „Centro de Arte Canario“ (Casa Mané) in La Oliva sowie im „Centro de Artesanía Molino“ in Antigua.
Fuerteventura - Sand, Sonne, Wind und Salz
Salz und Wind waren über Jahrhunderte sehr wichtig für Fuerteventuras Wirtschaft. Nicht weit entfernt liegen das Salzmuseum in Las Salinas del Carmen zur Geschichte der Salzminen auf den Kanaren sowie das Interpretationszentrum der archäologischen Stätte „Atalayita“ im Tal von Pozo Negro und das Käsemuseum „Museo del Queso Majorero“. In der Höhle „Cueva del Llano“ bei Villaverde im Norden wird die vulkanische Geschichte der Insel anhand von Gesteinsschichten konkret sichtbar. Die „Casa Museo de Unamuno“ in Puerto del Rosario diente dem im Jahr 1924 nach Fuerteventura verbannten spanischen Philosophen und Schriftsteller Miguel de Unamuno während seines Exils als Wohnung. In der „Casa de los Coroneles“ in La Oliva aus dem 17. Jahrhundert, in der über lange Zeit die Gouverneure lebten, finden heute Kunstausstellungen und andere kulturelle Aktivitäten statt. Das Mühlenmuseum „Centro de Interpretación de Molinos“ in Tiscamanita (Tuineje) beherbergt eine umfangreiche Sammlung von Maschinen und Werkzeugen zum Mahlen von Getreide sowie eine noch immer funktionierende historische Windmühle.
Fuerteventura
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Das sehenswerte Naturschutzgebiet
Hinter dem Strand filtern Pflanzen Salz und im Wasser vergnügen sich die Menschen. Das nicht ganz 1.700 Hektar großen Naturschutzgebiet „Paisaje protegido de Vallebrón“ zwischen La Oliva und Puerto del Rosario bietet gleichermaßen zahlreiche bizarre sowie sehenswerte geologische Formationen. Das Feuchtgebiet „Saladar de Jandía“ bei Morro Jable (Gemeinde Pájara) sollte hingegen möglichst gar nicht betreten werden, da es ein seltenes Beispiel für das fragile und im Bestand gefährdete Küstenökosystem der Insel ist. Als flaches Buschland mit weiten Salzwiesen direkt am Meer wird es von den Gezeiten periodisch komplett überflutet, woran sich die dortigen Pflanzen mit speziellen Drüsen an ihren dicken Blättern erstaunlich gut angepasst haben, um den Salzanteil des Wassers zu reduzieren. Uneingeschränkt zugänglich und in direkter Nachbarschaft gelegen ist jedoch die über 4.300 Meter lange sowie bis zu 60 Meter breite Playa del Matorral, deren feiner weißer Sand und das türkisfarbene Wasser perfekte Bedingungen für Badespaß und auch verschiedene Wassersportarten bietet.
Ab nach Lanzarote
Nach Lanzarote fahren täglich viele Fähren und einmal im Jahr wird geschwommen. Nur einen Katzensprung von dieser wüstenähnlichen Region entfernt, zieht auch die nicht ganz 9 Kilometer lange Meeresenge „La Bocayna“ (Estrecho de la Bocaina) im äußersten Norden der Insel viele Hobbyfotografen und Naturfreunde an. Von hier aus hat man beste Sicht auf die Südküste der Nachbarinsel Lanzarote und die berühmten Papagayo-Strände östlich des dortigen Touristenzentrums Playa Blanca (Gemeinde Yaiza) an der „Costa del Rubicón“. Der zauberhafte Küstenabschnitt wird regelmäßig von Fähren im Linienverkehr ab Corralejo angefahren und ist täglich Ziel zahlreicher Ausflugsschiffe. Alljährlich Anfang Oktober findet außerdem das sehr beliebte Freiwasserschwimmen „Travesía La Bocaina“ über 15 Kilometer von Playa Blanca bis nach Corralejo statt. Das ganze Jahr über besucht und besichtigt werden kann der Leuchtturm „Faro de Tostón“ von 1897 auf Fuerteventura, der auch ein sehenswertes Fischereimuseum („Museo de la Pesca Tradicional“) in einem seiner rot-weißen Türme beherbergt.
Noch mehr Fuerteventura
Ein Relikt - Der Kanarienvogel
Die Ahnen der global verbreiteten trällernden Kanarienvögel leben bis heute auf der Insel. Im zentralen Westen Fuerteventuras ist der gut 16.000 Hektar große Naturpark Betancuria unweit der Gemeinden sowie Ortschaften Antigua, Puerto del Rosario, Pájara und Tuineje ein wegen seiner interessanten und komplexen Geologie sowie reichhaltigen Fauna und Flora ebenfalls empfehlenswertes Ausflugsgebiet auf der „Insel der starken Winde“. Uralte Fossilien von auf der Erde nicht mehr existenten Meerestieren in ozeanischen Sedimenten bilden das „Monumento Natural de Ajuy“ beim gleichnamigen Dorf nahe der beliebten Badebucht „Puerto de la Peña“ (Gemeinde Pájara). An den Hängen und in den Schluchten der Gegend wachsen unzählige Palmen der Art „Phoenix canariensis“, in denen wiederum einheimische Vögel wie der Kanarenzaunkönig brüten und nisten. Hier befindet sich auch ein natürlicher Lebensraum des sog. Kanarengirlitz (Serinus canaria), der als grün-gelbe Finkenart der Vorfahre des schon ab dem frühen 16. Jahrhundert zum seither weltweit als „Zuckervögelchen“ beliebten und gezähmten „Kanarienvogels“ ist.
Jede Menge Tiere und die Villa "Winter"
Auf der weiter oben bereits erwähnten Halbinsel Jandía im Südwesten der Insel stellt der gut 14.000 Hektar große Naturpark gleichen Namens ebenfalls eine wegen ihrer Tier- und Pflanzenwelt sowie bezaubernden Landschaft oft besuchtes Schutzgebiet dar. Zwischen den endemischen Jandía-Kakteen (Euphorbia handiensis) sowie wunderschön dunkelrot blühenden Natternköpfen (Echium) leben knapp 30 Vogelarten wie Trappen, Regenpfeifer, Ibisse und Zaunkönige. An den berühmten Stränden der Region bei den Badeorten Jandía Playa (Solana Matorral) sowie Morro Jable und Pájara nistet vereinzelt noch die seltene Lederschildkröte, im Meer sieht man mit ein wenig Glück gelegentlich sogar Grind- und Pottwale. Ein recht mysteriöser Ort auf dieser Halbinsel im Südwesten Fuerteventuras ist die 1936 für einen deutschen Ingenieur errichtete „Villa Winter“ beim Fischerdörfchen Cofete. Das einsam und isoliert gelegene Bauwerk war in der Vergangenheit schon häufig Gegenstand wildester Spekulationen: Hier soll sich im Zweiten Weltkrieg ein geheimer U-Boot-Hafen sowie ein Versteck von Nazigrößen befunden haben, was jedoch nie bewiesen werden konnte. Wer im Weltkrieg wirklich in der „Villa Winter“ wohnte, wird wohl geheim bleiben!
Feiern auf Fuerteventura
Fantastisch feiern lässt es sich fast überall auf Fuerteventura das ganze Jahr über. Seit seiner Eröffnung im Oktober 2000 gerne von Urlaubern besucht wird auch der große Skulpturenpark mit 100 Einzelwerken unter freiem Himmel in der Hauptstadt Puerto del Rosario, der einmal pro Jahr ein internationales Skulpturensymposium mit Künstlern aus aller Welt veranstaltet. Publikumsmagnete für jüngere Musikfans sind die beiden Festivals „Lebrancho Rock“ ebenfalls in Puerto del Rosario um Ostern, bei dem Gruppen von den Kanarischen Inseln umsonst und draußen auftreten sowie „Fuertemúsica“ am Strand von El Cotillo im Juni und Juli, bei dem schon bekanntere Bands zu Gast sind. Große Events mit Hunderten von Zuschauern werden regelmäßig im „Auditorio Insular de Fuerteventura“ in Puerto del Rosario veranstaltet. Gleiches gilt für etwas kleineren Hallen „Auditorio de Gran Tarajal“ bei Tuineje und „Auditorio de Corralejo“. Traditionsreiche Fiestas und religiös motivierte Prozessionen mit vielen Teilnehmern sind insbesondere die Patronatsfeste in Antigua, Betancuria und La Oliva sowie Puerto del Rosario und Tuineje im September und Oktober.