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Calo des Moro auf Mallorca

Mallorca

viel mehr als nur Party

In den letzten Jahren landeten knapp 30 Millionen Reisende, Feriengäste und Urlauber aus aller Welt, Europa und vorallem der Schweiz auf dem Flughafen Palma de Mallorca. Es war schon immer so - die Mehrheit der Besucher auf der mit gut 3.600 km² Fläche größten Baleareninsel aus Deutschland, Großbritannien sowie Spanien und Skandinavien. In Deutschland wird Mallorca deshalb mitunter gerne scherzhaft als das „17. Bundesland“ bezeichnet. Stellvertretend für den diesbezüglich „berühmt-berüchtigten“ Massentourismus steht der Bade- und Ferienort S’Arenal an der Südküste der Insel in der Region Migjorn auf dem Gebiet der beiden Städte Palma und Llucmajor. Während sich die Deutschen vorrangig jüngerer Altersklassen bevorzugt am dortigen „Ballermann“ schon tagsüber dem Konsum von Bier und Sangria hingeben, vergnügen sich zahlreiche Briten in vergleichbarer Manier weiter westlich im touristisch ähnlich konzipierten Ort Magaluf als Teil der Gemeinde Calvià. Neben diesem Klischee von Mallorca als Zentrum von Party für alle gibt es auf der Insel aber auch noch erstaunlich ruhige und fast unberührte Regionen, die hervorragend für erholsamen Urlaub in zauberhafter Natur geeignet sind. Im Binnenland von Mallorca erwartet die Touristen eine rundum zauberhafte Natur, gutes Essen und die Gestfreundschaft der Einheimischen.

Kathedrale von Palma de Mallorca

Palma de Mallorca

Zurzeit an die 416.000 Einwohner zählt die mallorquinische Hauptstadt im Südwesten der Insel, was ungefähr der Hälfte der Gesamtbevölkerung des Eilands entspricht. Palma de Mallorca ist somit die einzige echte Stadt auf den Balearen sowie bereits seit Jahrzehnten eines der wichtigsten Urlaubsziele in Europa. Auffällig ist der architektonische Gegensatz zwischen den engen Gassen in der Altstadt rund um die Kathedrale „Santa Maria“/ „La Seu“ aus dem 13. bis 17. Jahrhundert zu den modernen Hotelanlagen an breiten Alleen entlang des Sandstrands „Platja de Palma“ im Osten sowie an der Bucht „Cala Major“ im Westen. Das Stadtgebiet war schon in der Bronzezeit besiedelt, der Name „Palma“ geht auf eine ehemalige römische Siedlung zurück. Ab den späten 1950er Jahren wurde die Stadt zum Publikumsmagneten für ausländische Gäste, dank der milden Temperaturen im Jahresmittel zwischen 20 und 28 Grad Celsius dauert die Urlaubssaison von Ende April bis Anfang Oktober. Die Auswahl an Bars, Cafés und Restaurants sowie Geschäften und Freizeiteinrichtungen ist wahrlich außerordentlich, genau wie diejenige an historischen und zeitgenössischen Sehenswürdigkeiten. Die Stadtfestung „Castell de Bellver“ aus dem 14. Jahrhundert bietet ein tolles Panorama über die gesamte Umgebung und beherbergt ein Museum mit archäologischen Funden. Im Architekturmuseum „Pueblo Español“ können hochwertige Souvenirs in diversen Kunsthandwerksläden erworben werden. Die Strand- und Hafenpromemade „Paseo Maritimo“ wird mit Einbruch der Dunkelheit zum Treffpunkt der Nachtschwärmer in zahlreichen gastronomischen Einrichtungen. Die schon im 10. Jahrhundert erbauten arabischen Bäder „Banys Àrabs“ beeindrucken Besucher bis heute. Im Museum für zeitgenössische spanische Kunst kann eine Dauerausstellung mit über siebzig Werken moderner Künstler kostenlos bewundert werden. An der Plaça del Mercat stehen interessante Jugendstilgebäude. Der Wasserpark „Aqualand“ an der Autobahn von Palma nach S`Arenal ist von Mai bis Oktober geöffnet. Die schönsten Badestrände in und um Palma sind die Playa „Ciudad Jardín“ in der gleichnamigen Wohngegend am Park „La Torre d'en Pau“, die im Sommer gut besuchte „Cala Major“ und der Strandabschnitt „Can Pere Antoni“ direkt vor der Kathedrale. 

Serra de Tramuntana

Der „Wilde Westen“ ist gebirgig, rau, leer und wunderschön

Sa Calobra in der Serra de Tramuntana auf Mallorca

Über fast 1.100 km² Fläche sowie etwa 90 Kilometer Länge und sieben Kilometer Breite erstreckt sich der bis zu 1.445 Meter hohe Gebirgszug im nur dünn besiedelten und recht unzugänglichen Nordwesten und Westen der Insel Mallorca. Die Bergkette Serra de Tramuntana reicht von Andratx im Südwesten bis zum Cap Formentor im Norden, höchster Berg ist der Puig Major. Die teils menschenleeren Landschaften der Region sind vielerorts geprägt von bizarr geformten Kalksteinfelsen, dichten grünen Pinienwäldern sowie weitläufigen Gras- und Weideflächen. Die Küstenlinie ist steil und hat nur wenige Strände, an vielen Stellen fallen Klippen aus einer Höhe von 300 bis 500 Metern direkt ins Meer. Ihrer ursprünglichen Natur verdankt die Gegend die Ernennung zum UNESCO-Welterbe im Jahr 2010. Zu Fuß erkunden lässt sich das gebirgige Gebiet über so reizvolle Wanderwege wie den ca. 150 Kilometer langen GR 221 („Ruta de Piedra en Seco“) auf neun Etappen von Port d’Andratx nach Pollença. Ihren Namen hat die Strecke von den langen Trockensteinmauern, hinter denen häufig bis zu 1.000 Jahre alte Olivenbäume stehen. Eine der größten Städte in der Serra de Tramuntana ist das für seine prachtvolle Kirche Sant Bartomeu aus dem frühen 13. Jahrhundert, das ethnologische Museum „Casal de Cultura“ und die Fiesta „Moros y Cristianos“ immer Mitte Mai bekannte Sóller mit aktuell knapp 14.000 Einwohnern. Weitere für Ausflüge empfehlenswerte Städte und Gemeinden sind das Dörfchen Deià inmitten von Orangen- und Olivenhainen mit fantastischer Fernsicht auf das Mittelmeer, der traditionelle katholische Wallfahrtsort Lluc und das hoch gelegene Städtchen Valldemossa, wo Frédéric Chopin und George Sand 1838/39 einen gemeinsamen Winter verbrachten. Viel besucht mit Bus- oder Schiffsausflügen ab Port de Sóller werden die imposante Sturzbachschlucht „Torrent de Pareis“ und die benachbarte Bucht „Cala de Sa Calobra“ bei Escorca. 

Raiguer

Schön baden an Stränden im Norden und tanzen auf vielen Volksfesten

Leder- und Schuhhandwerk prägen diese für Ackerbau und Viehzucht nur wenig geeignete Region im Nordosten Mallorcas zwischen dem Südostabhang der „Serra de Tramuntana“ sowie der Halbinsel „La Victoria“ traditionell. Die vier größten Städte der „Comarca“ sind Marratxí und Inca sowie Alcúdia und Sa Pobla, wobei vor allem die beiden Letztgenannten aufgrund ihrer Lage an Küste und Meer vom Tourismus profitieren. Ein bekannter Strand in bzw. bei Alcúdia ist etwa die nahezu vollständig naturbelassene sowie ca. 220 Meter lange und bis zu 50 Meter breite „Platja des Coll Baix“ mit Kieseluntergrund inmitten steiler Felswände. Gut besuchte Sehenswürdigkeiten auf dem Gemeindegebiet sind außerdem die Höhle „Cova de Sant Martí“ am Berg Puig de Sant Martí, in der zwei gotische Kapellen aus dem 13. und 14. Jahrhundert bewundert werden können, sowie das gut 211 Hektar große Feucht- und Sumpfgebiet „s’Albufereta de Pollença“, in dem viele Vogelarten leben. Für interessante Ausflüge und Tagestouren können auch die beeindruckende Kastellburg „Castell d’Alaró“ aus dem 8. Jahrhundert im gleichnamigen Ort, der Wochenmarkt immer freitags und das große alljährliche Dorffest „Sant Jaume“ Ende Juli in Binissalem sowie die historischen Windmühlen „Molí de Can Garindo“ und „Molí de Can Barraca“ und der dichte Wald aus Steineichen entlang des Flusses „Torrent de Búger“ empfohlen werden. Der Ort Campanet hält die nach ihm benannten Höhlen „Coves de Campanet“ mit unterirdischen Seen und Sälen sowie das Quellengebiet von „Fonts Ufanes“ als Attraktionen parat. Nach Consell strömen die Besucher vor allem Ende August, wenn dort die große „Fiesta de San Bartolomé“ jedes Jahr rund um den 24. des Monats gefeiert wird. In Lloseta können der prachtvolle Palast „Palau d’Aiamans“ aus dem 18. und 19. Jahrhundert, die Ruinen eines römischen Tempels für die Jagd- und Mondgöttin Diana sowie die kulturhistorisch wertvolle Holzschnitzerei der Statue für die Jungfrau von Cocó aus dem 12. Jahrhundert besichtigt werden. Mancor beherbergt sehenswerte alte Herrenhäuser und die denkmalgeschützte Ölmühle „Sa Tafona de Son Morro“ aus dem 17. Jahrhundert, Santa Maria del Camí das „Museo Balear“ über mallorquinische Vor- und Frühgeschichte im Kloster „Convento de Minimos“.

Platja des Coll Baix

Pla de Mallorca

Die Hochebene im Binnenland ist eine sehr fruchtbare Kornkammer

Viele der Lebens- und Nahrungsmittel, die an die zahlreichen Hotels auf Mallorca zwecks Versorgung der Urlauber geliefert werden, stammen aus der intensiv landwirtschaftlich genutzten Ebene „Es Pla“ zwischen den beiden Bergketten Serres de Llevant und Serra de Tramuntana im Zentrum und Norden der Insel. Hier wachsen Obst und Gemüse sowie Wein und traditionellerweise auch Mandeln, das warme und von Bergen vor Winterwinden abgeschirmte Mikroklima ermöglicht bis zu vier Ernten pro Jahr. Die gesamte „Comarca“ weist mit aktuell ca. 55.000 Einwohnern die geringste Bevölkerungsdichte aller Regionen auf, die Siedlungsstruktur ist durchgehend dörflich. In touristischer Hinsicht entwickelt sich die angenehm ruhige und grüne Gegend schon seit einigen Jahren zum beliebten Ziel für Landurlaub und Agrotourismus. Die großzügig gestalteten sowie teils recht abgelegenen „Fincas“ eignen sich perfekt für erholsame Auszeiten. Auch Radsportler entdecken die „Es Pla“ als Terrain für Trainingseinheiten ohne allzu viel Autoverkehr immer mehr. Sich häufig abwechselnde flache Strecken und Steigungen wie an den Bergen und Hügeln Cura bei Randa, Puig de Sant Miquel bei Montuïri, Montision bei Porreres sowie Bonany bei Petra genießen einen guten Ruf unter Zweiradenthusiasten. Mit dem Rad oder Auto lassen sich auch die meisten der Attraktionen und Ausflugsziele in dem Gebiet gut erreichen. Ein altes und bestens erhaltenes Herrenhaus aus dem 18. und 19. Jahrhundert samt Bewirtung ist etwa „Els Calderers“ zwischen Manacor und Sant Joan. Bei Can Picafort liegen die Finca „Son Real“ samt Museum zur langen Geschichte der Anlage sowie die prähistorischen Dolmen und Gräber von „Son Bauló“ und „Aigua Dolça“. Häufig im Rahmen organisierter Tagestouren besucht werden auch die Überreste der talayotischen Siedlung „Son Fornés“ bei Montuïri und die kleine barocke Kapelle der Einsiedelei „Erimita de Bonany“ bei Petra mit spektakulärer Fernsicht über die angrenzenden Felder.

Migjorn

Unter der heißen Sonne im Süden der Insel kann man besonders gut baden

Cala Pi auf Mallorca

Die etwas über 800 km² große Region bedeckt den ganz besonders sonnigen Südosten Mallorcas, zahlreiche traumhafte Strände für Badeferien und Badebuchten ziehen viele Touristen an. Zu den schönsten Küstenabschnitten zählen die Cala de s’Algar, Cala Brafi, Caló d’en Marçal und Cala sa Nau in Felanitx, die Cala de s’Almunia, Platja des Caragol, Cala Figuera, Cala Llombards, Cala Mitjana und die Cala Mondragó in Santanyí sowie die Platja de sa Ràpita und Platja des Trenc in Campos. Leider ist die Gegend an manchen Stellen mit hässlichen Bausünden aus den 1970er-Jahren optisch verschandelt. Ein berühmtes Beispiel hierfür ist die glücklicherweise von den Behörden stillgelegte Hotel und Hotelruine an der Platja des Trenc, die jedoch noch immer als Beton gewordenes Mahnmal über dem Meer thront. Sehr stark geprägt von Hotelburgen und touristischen Zweckbauten ist auch die Stadt Lluchmayor im Osten von Palma, die Nähe zur Hauptstadt hat recht überlaufene Badeorte wie S’Arenal entstehen lassen. Doch gibt es hier für schöne Ferien auch noch malerische und ruhige Buchen wie die Cala Pi. Als weniger bekannte Ausflugsziele empfehlen sich auch der Leuchtturm „Far des Cap Blanc“, der 542 Meter hohe Tafelberg Puig de Randa, das Wallfahrtskloster „Santuari de Nostra Senyora de Gràcia“ aus dem 15. und 16. Jahrhundert sowie die archäologische Ausgrabungsstätte „Capocorb Vell“. Beliebt sind auch die mehrstündigen oder eintägigen Badeausflüge mit den Ausflugsbooten „Golondrinas“ von Colònia de Sant Jordi aus auf die vorgelagerte Insel Cabrera, wo die Höhle „Cova Blava“, ein Seemannsfriedhof sowie ein kleines Museum zur Geschichte des gut 15 km² großen Eilands einen Besuch lohnen. Zur als kulturelles Zentrum für Malerei sowie Musik und Poesie bekannten Gemeinde Santañí gehören auch die Badeorte Cala Figuera, Cala d'Or und Porto Petro. Wie ihr Name schon verrät, spielt in der Gemeinde Ses Salines seit jeher die Salzgewinnung eine große Rolle, sehenswert sind die beiden Festungen „Torre de Ca’n Bàrbara“ sowie „S’Estany“ aus dem 15. Jahrhundert. 

Llevant

Im Osten Mallorcas lebten in grauer Vorzeit wohl die meisten Ureinwohner

Felder, Berge und sanfte Hügel sowie Steilküsten aus Kalksteinfelsen mit kleinen Buchten und Sandstränden prägen die harmonische Landschaft Llevant de Mallorca im Nordosten der Insel. Olivenbaumplantagen und dichte Kiefernwälder werden von einer Macchia aus Stechginster- und Lavendelbüschen sowie Rosmarinpflanzen und Zistrosen durchbrochen. Charakteristisch für die gesamte Gegend sind auch die vielen prähistorischen Wehrtürme „Talayots“, die speziell rund um die gut besuchten Bade- und Ferienorte Cala Rajada, Cala Millor, S’Illot und Sa Coma verteilt sind. Im gut 21.000 Hektar großen „Parc natural de la península de Llevant“ zwischen Artà, Capdepera, Manacor, Sant Llorenç des Cardassar, Santa Margalida und Son Servera sieht man mit ein wenig Glück beim Wandern in freier Wildbahn lebende Landschildkröten sowie Wanderfalken und Zwergadler. Die genannten Gemeinden sind auch touristisch interessant: Bei Artà liegt der weitläufige Strand „s’Arenal de sa Canova“ mit seinen hohen Dünen, im Ort selbst begeistert die Dauerausstellung im Regionalmuseum an der Plaça d’Espanya. In Capdepera werden die einstige Stadtmauer „Castell“, die Tropfsteinhöhlen „Coves d’Artà“ bei Canyamel und die vielen bunten Stände des Wochenmarkts immer mittwochs auf der „Placa Orient“ gerne besucht und fotografiert. Badespaß garantieren die Sandstrände Platja des Rajolí, Platja de sa Marjal, Es Ribell und Cala Bona in und bei Son Servera sowie die Platja de Sant Llorenç, Platja de Cala Nau und Platja de Cala Moreia in Sant Llorenç des Cardassar. Das historische Museum „Museu d’Història de Manacor“ zeigt erstaunliche Miniaturmöbel. An der Küste bei Santa Margalida liegen die beiden Nekropolen „s’Illot des Porros“ sowie „Son Real“ aus der Zeit der Talayot-Kultur. Über die Halbinsel „sa Punta de n’Amer“ bei Cala Millor führen diverse reizvolle Wanderwege bis zur felsigen Küste und frühgeschichtlichen Wohnhöhle „sa Cova de ses Crestes“. 

Arta auf Mallorca