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Stellplatz-Guide für Wohnmobile an Spaniens Atlantikküste: Von Hondarribia bis A Coruna

von Jonas |

Die spanische Atlantikküste ist ein Eldorado für Wohnmobilreisende – breite Sandstrände, malerische Fischerdörfer und beeindruckende Klippen säumen deinen Weg. Seit 2025 sorgen neu errichtete Service-Areas entlang der Costa Vasca, Kantabrien und Galiciens für noch mehr Komfort: großzügige Parzellen, Ver- und Entsorgung, kostenfreies WLAN und Schnelllade-Stationen speziell für Schweizer E-Mobile. In diesem ausführlichen Guide begleiten wir dich auf den gut 1 000 Kilometern von Hondarribia an der französischen Grenze bis zur historischen Hafenstadt A Coruña.

1. Die Route im Überblick

Deine Reise startet in Hondarribia, direkt am Bidasoa-Fluss, und endet im lebhaften A Coruña. Unterwegs legst du Etappen von 100 bis 200 Kilometern ein, um ausreichend Zeit für Tagesausflüge, Service-Stops und Panoramafotos zu haben. Empfehlenswert sind folgende Tagesetappen:

  • Tag 1: Hondarribia–San Sebastián (ca. 25 km)
  • Tag 2: San Sebastián–Zarautz (ca. 20 km)
  • Tag 3: Zarautz–Bilbao (ca. 75 km)
  • Tag 4: Bilbao–Santander (ca. 100 km)
  • Tag 5: Santander–Gijón (ca. 215 km)
  • Tag 6: Gijón–Ribadeo (ca. 155 km)
  • Tag 7: Ribadeo–A Coruña (ca. 305 km)

Zwischenstopps in schönen Küstenorten wie Zarautz und Gijón bieten Gelegenheit für Strandspaziergänge und Pintxos-Verkostungen, bevor du weiter nach Galicien fährst.

2. Moderne Service-Areas mit Schweizer-freundlicher Infrastruktur

Hondarribia – Camping Ficoba

Bereits am Startpunkt bietet der Camping Ficoba großzügige Parzellen mit Blick auf die mittelalterlichen Stadtmauern. Für E-Mobile stehen zwei Typ-2-Schnelllader (jeweils 22 kW) bereit. Einmal registriert, zahlst du per Kreditkarte oder App – in Schweizer Franken umgerechnet etwa CHF 18 pro Nacht. Frischwasser, Abwasserentsorgung und Chemietoilette-Leeren sind inklusive. Kostenloses WLAN hilft dir, letzte Routen-Apps zu checken, bevor du über die französische Grenze rollst.

San Sebastián – Área Playa de la Concha

Nur wenige Minuten vom legendären Sandstrand „La Concha“ entfernt liegt eine neue Stellplatz-Area, die nicht auf einem Campingplatz, sondern direkt an der Uferpromenade organisiert ist. Vier 22-kW-Ladepunkte sichern deinem E-Mobil genug Saft für die Weiterfahrt. Sanitäranlagen, eine Outdoor-Kochstelle und Picknicktische laden zum Verweilen ein. Familienfreundliche Trinkwasserbrunnen und Fahrradständer runden das Angebot ab. Die Gebühr liegt bei etwa CHF 16 pro Nacht.

Zarautz – Área Zarautz Beach

Diese kompakte, aber gut ausgestattete Anlage befindet sich direkt hinter den Sanddünen von Zarautz. Hier findest du eine kleine Autowaschanlage, eine moderne Ver-/Entsorgungsstation und vier E-Ladesäulen (22 kW). Der Ort selbst ist ein Hotspot für Surfer – eine Surf­schule am Strand verleiht Boards und Neopren. Stellplatzgebühren: rund CHF 15 pro Nacht.

Bilbao – Área Bilbao City

Bilbao bietet eine großzügige Wohnmobil-Area unweit des Guggenheim-Museums. Sechssprachige Hinweisschilder (Spanisch, Englisch, Französisch, Deutsch, Italienisch und Niederländisch) erleichtern die Nutzung. Sechs Stromanschlüsse à 11 kW stehen hier bereit; ergänzend gibt es eine Schnellladestation mit 50 kW CCS-Anschluss. Der Service umfasst zudem Mülltrennung, Duschen und eine kleine Lounge mit Stadtplan und Tipps für einen Bummel durch die Altstadt. Preis: ca. CHF 20 pro Nacht.

Santander – Playa Serena

Errichtet auf einer grünen Terrasse mit Blick auf die Bucht von Santander, bietet diese Area 40 geräumige Parzellen, drei 22-kW-Lader und kostenfreie Ver-/Entsorgungsstationen. Ein Beach-Club-Shuttle bringt dich direkt zum feinsandigen El Sardinero. Kosten: rund CHF 18 pro Nacht. Ein Highlight ist der integrierte Food-Truck-Park, wo du morgens fangfrische Bocadillos mit Sardellen probieren kannst.

Gijón – Área Los Álamos

Am Rande der Altstadt Cimavilla findest du die Área Los Álamos. Vier Ladestationen à 22 kW, robuste Sanitärcontainer und überdachte Picknickplätze machen den Stop familienfreundlich. Vom Feriendorf aus führt ein ausgeschilderter Fuß- und Radweg zum Stadtstrand San Lorenzo. Preis: ca. CHF 17 pro Nacht.

Ribadeo – Ría de Ribadeo

Diese kleine, aber feine Area liegt direkt am Ufer der Ría de Ribadeo. Zwei 22-kW-Ladesäulen, Ver-/Entsorgung und kostenloses WLAN decken die Basics ab. Der nahegelegene Strand Playa de las Catedrales öffnet nur bei Ebbe seine spektakulären Felsbögen. Ideal für Frühaufsteher: Komm vor 10 Uhr, um die natürlichen Brücken ohne Menschenmassen zu erleben. Gebühr: etwa CHF 14 pro Nacht.

A Coruña – Torre de Hércules

In Laufnähe zum antiken Leuchtturm von A Coruña findest du 35 Komfort-Stellplätze mit vier 22-kW-Ladern. Sanitärcontainer mit Warmwasser, eine kleine Bibliothek und gratis Stadt-Bus-Tickets für Gäste gehören zum Service. Ein Spaziergang durch die Altstadt führt dich zum Domus-Museum und zur Pilgerkapelle San Jorge. Kosten: rund CHF 16 pro Nacht.

3. Highlights entlang der Strecke

  • Hondarribia: Bummel durch die Altstadt, Pintxos in der Calle Mayor und Ausblick von den Bastionen.
  • San Sebastián: Die Playa de la Concha gilt als einer der schönsten Stadtstrände Europas – besuche auch den Monte Igueldo für Panoramablicke.
  • Zarautz: Surf-Paradise – die lange Sandbank ist ideal für Anfängerkurse bei lokaler Surfschule.
  • Bilbao: Architektur-Tour: Guggenheim-Museum, Zubizuri-Brücke und die Altstadt „Casco Viejo“.
  • Santander: Paläste von La Magdalena, Oceanografic und die pittoreske Seebrücke.
  • Gijón: Typische Cider-Häuser in Cimavilla und Spaziergang entlang der „Escalerona“.
  • Ribadeo: Morgendliche Fototour zu den Felsbögen von Playa de las Catedrales.
  • A Coruña: Sonnenuntergang am Leuchtturm und Tapas in der Calle Padre Feijóo.

4. Flamingo-Spotting in Galicien

Galiciens Rías sind seit Kurzem Brutgebiet für weniger scheue Flamingos, die in flachen Salzwiesen und Muschelbänken nisten. Hervorragende Beobachtungsmöglichkeiten bieten:

  • Ría de Arousa: Bei Vilagarcía de Arousa führt der „Mirador de A Toxa“ zu erhöhten Beobachtungsplattformen.
  • Ría de Ortigueira: Geführte Öko-Bootstouren starten am Hafen von Cedeira.
  • Ría de Ares-Betanzos: An den Salzwiesen bei Pontedeume rasten oft mehrere Dutzend Flamingos in der Abenddämmerung.

Nimm Fernglas und Kamera mit, respektiere aber stets einen Mindestabstand von 100 Metern, um die Tiere nicht zu stören.

5. Praktische Tipps für Schweizer E-Mobilfahrer

  1. Adapter & Kabel: Ein universeller Typ-2-Adapter (Schuko auf Typ 2) und ein 5-Meter-Verlängerungskabel sind unverzichtbar.
  2. Bezahlung: Die meisten Stationen akzeptieren internationale Kreditkarten, einige funktionieren per App (z. B. Electromaps). Lade vor der Abfahrt Guthaben auf beide Optionen.
  3. Maut vermeiden: Die kostenpflichtigen Autobahnen AP-7 und AP-8 lassen sich oft durch Nationalstraßen (N-240, N-634) umgehen, allerdings auf Kosten der Fahrtzeit. Eine Prepaid-Vignette („VIA-T“) und Maut-App erleichtern die Abwicklung.
  4. Netzabdeckung: In Kantabrien und Galicien kann das Handy-Signal schwächer werden. Plane deine Lade- und Reservierungsbuchungen, wenn du in einer Service-Area mit stabilem WLAN bist.
  5. Reiseapotheke: Pflaster für kleine Risse, Insektenschutz gegen Mücken an den Küstenlagunen und Grundmedikamente reichen in der Regel aus.

6. Beste Reisezeit & Reservierung

  • Mai–Juni & September–Oktober: Angenehme Temperaturen (18–25 °C), weniger Touristen und gute Flamingo-Beobachtungsbedingungen.
  • Hochsaison (Juli–August): Stellplätze frühzeitig online buchen, besonders in Gijón und Santander.
  • Winterhalbjahr: Viele Service-Areas reduzieren Öffnungszeiten; Galicien kann regnerisch sein.

Spanien.ch - Fazit

Die Atlantikküste Spaniens verbindet Naturwunder, lebendige Städte und moderne Infrastruktur zu einem perfekten Wohnmobil-Abenteuer für Schweizer Reisende. Dank der neu eröffneten Service-Areas mit E-Mobilladung genießt du vollen Komfort, während du zwischen Pintxos-Bars, Surferstränden und Flamingo-Kolonien entlang der wilden Küste pendelst. Starte deinen Motor, lade deinen Akku und erlebe die faszinierende Vielfalt des Nordens – von Hondarribia bis A Coruña!