Spanien.ch Logospanien.ch
Die Stadt Ubrique in Andalusien

Ubrique

Hier ist wandern angesagt

Das ebenfalls mitten in der Sierra de Grazalema gelegene Ubrique noch als "Weißes Dorf" zu bezeichnen, so wie man dies zuweilen in der spanischen Reiseliteratur liest, scheint uns auch in diesem Falle etwas fehl am Platze, schließlich hat das Städtchen rund 20.000 Einwohner, die hauptsächlich von der Lederindustrie, bzw. dem Handel mit Ledererzeugnissen leben. Zweifelsohne ist Ubrique aber eine Stadt mit zwei völlig unterschiedlichen Gesichtern: zum einen das industriell geprägte, eher fade Stadtzentrum, dessen Lederboutiquen ganze Busladungen in- und ausländischer Einkaufstouristen anlocken; zum anderen die wirklich sehenswerte Altstadt, deren verwinkelte, blumengeschmückte Gassen sich eng und steil den Rand jenes Bergtales hinaufwinden, in das diese verkannte Schönheit gebettet ist. Zwei Kilometer nordöstlich des heutigen Ubrique liegen die Überreste der vermutlich im I. Jahrhundert gegründeten römischen Stadt Ocuri, aus deren Bezeichnung sich der heutige Name unseres Reisezieles ableitet.

Eine Entdeckungsreise

Es gibt einiges zu sehen


Die Anfahrt nach Ubrique, von Villaluenga del Rosario, bzw. Benaocaz aus kommend, ist ebenso beeindruckend wie nervaufreibend. In engen Haarnadelkurven geht es die steile Gebirgsstraße hinab, bis mit einem Mal die ganz weit unten im Tal liegende andalusische "Leder-Hauptstadt“ auftaucht. Deren modernes Antlitz erweist sich bei näherem Hinsehen zunächst einmal als etwas öde und fad. Die im Stadtzentrum gelegene Fußgängerzone mit ihren größtenteils lieblos und einfach dekorierten Ladenlokalen könnten wir fast genauso in jeder x-beliebigen deutschen Nachkriegs-Provinzstadt finden. Nur einen Straßenzug weiter, in der baumgesäumten Avenida Herrera Oria, der Herrera Oria-Allee sieht es schon etwas besser aus, hier finden Einkaufswütige ein Ledergeschäft neben dem anderen. Insbesondere der Kauf von Kleinartikeln aus Leder - Marronería, wie Brieftaschen, Geldbörsen, Gürtel, Zigaretten- oder Zigarrenetuis kann sich durchaus rentieren, das Preis-Qualitätsverhältnis ist in der Regel wirklich gut. Gleich gegenüber liegt das von außen etwas unscheinbare Tourismus Büro von Ubrique, dass Oficina Municipal de Ubrique, das im ehemaligen Kapuziner Kloster Convento de Capuchinos untergebracht ist. Das Schalterpersonal ist nicht nur sehr freundlich, sondern auch kompetent, es gibt ausführliches Infomaterial, das auf Spanisch und Englisch erhältlich ist. Über ein vor dem Empfangstresen stehendes Multimedia-Terminal kann man sich auch gleich ein Filmchen über Ubrique und die nahe gelegene römische Ruinen-Stadt Ocuri, der Ciudad Romana de Ocuri ansehen.