La Gomera 2025: Die Must-Do-Erlebnisse für Schweizer Feriengäste

Klein, grün und voller Überraschungen – so präsentiert sich La Gomera, die zweitkleinste Insel der Kanaren und ein wahres Paradies für Naturliebhaber und Kultursuchende. Nur eine kurze Fährfahrt von Teneriffa entfernt, bietet La Gomera 2025 eine Fülle an einzigartigen Erlebnissen: Wanderungen durch uralte Lorbeerwälder, Zeugen abgelegener Bergdörfer, Konzerte im Echo der „Silbo Gomero“ und einsame Badebuchten. Dieser Guide zeigt dir, was Schweizer Reisende unbedingt unternehmen sollten, um die Magie der Insel voll auszukosten.

1. Anreise & Mobilität: So kommst du hin und rundum

Fährverbindung von Teneriffa

• Startpunkt: Los Cristianos auf Teneriffa
• Mögliche Betreiber: Fred. Olsen Express und Naviera Armas
• Dauer: 50–60 Minuten
• Tipp für Schweizer: Buche Fähr-Tickets online (ab ca. 45 € Hin- und Rückfahrt) im Voraus, um in der Hauptsaison Wartezeiten zu vermeiden.

E-Auto-Verleih & ÖPNV

• Elektrofahrzeuge: An der Hafenstation San Sebastián und am Flughafen Teneriffa Süd kannst du E-Autos mieten (ab 60 €/Tag) – perfekt für emissionsfreie Rundfahrten.
• Busnetz: Die Guagua La Gomera (Bus) verbindet alle Hauptorte (San Sebastián, Vallehermoso, Valle Gran Rey, Hermigua, Agulo). Ein Tagesticket kostet ca. 8 €.
• Taxi: Für flexible Ausflüge empfiehlt sich das Taxi („Servicio Obrero“), besonders für frühe Wanderstarts. Preise sind festgelegt und fair – kläre vorab den Tarif.

2. Garajonay Nationalpark: UNESCO-Weltkulturerbe & Lorbeerwald

Warum besuchen?

Der Garajonay NP (9 km² reine Waldfläche) ist ein Relikt des tertiären Lorbeerwaldes, der einst die gesamte Mittelmeerregion bedeckte. Heute findest du hier Nebelwälder, moosbedeckte Stämme und über 300 Vogelarten.

Top-Wanderungen

1. Los Roques (7 km, 3 Std., mittel)
2. • Start: Parkplatz El Cedro (1 250 m)
   • Hinweis: Die Roques de Agando, La Zarcita und Taborno bieten grandiose Aussichten auf die Inselmitte.
   • Tipp: Früh morgens losgehen, um Vogelschwärme und Morgennebel zu erleben.
3. Mirador de Agando – Alto de Garajonay (5 km, 2 Std., leicht–mittel)
4. • Highlights: Panoramablick vom Alto de Garajonay (1 487 m, höchster Punkt der Insel) und die Silhouette des Felsens Roque de Agando.
   • Tipp: Auf der Rückseite des Alto findest du Infotafeln über endemische Pflanzen (Gomeranische Feuerwehrlilie, Kanarischer Lorbeer).

Naturführer & Geführte Touren

• Geführte Touren: Lokale Anbieter (z. B. GomeraExperience) bieten deutschsprachige Ranger-Wanderungen an (ab 35 €/Person, inkl. Transfer).
• Selbstgeführte GPS-Tracks: Lade die kostenlose Red Canaria de Espacios Protegidos-App herunter, um Offline-Karten und Stempelpunkte für digitalen Wanderpass zu nutzen.

3. Silbo Gomero: Die gepfiffene Sprache der Insel

Was ist Silbo Gomero?

Silbo Gomero ist eine einzigartige Pfeifsprache, die von den Ureinwohnern (den Guanchen) genutzt wurde, um Nachrichten über schroffe Täler hinweg zu übermitteln. Sie wurde 2009 von der UNESCO zum immateriellen Kulturerbe erklärt.

Silbo-Workshops & Live-Vorführungen

• Wohnhaft in San Sebastián: Jeden Mittwoch um 17:00 Uhr gibt das Museo de la Ciencia y el Cosmos in San Sebastián kostenlose Silbo-Workshops (in Englisch/Spanisch, z. T. mit deutschen Erläuterungen).
• Demonstrationstour: Am Mirador de Roque Ojila (Ruta Miradores) findet samstags um 11:00 Uhr eine Live-Demonstration „Silbo en Vivo“ statt. Ein Einheimischer pfeift Nachrichten, während ein Übersetzer simultan erklärt (Dauer: 30 Min.).
• Tipp für Schweizer: Übe das Pfeifen mit der Silbo-App („Silbo Gomero“) im Auto oder am Strand – so lernst du die Grundtöne und die Spreizlaute direkt vor Ort.

4. Valle Gran Rey: Bunte Dörfer & Panorama-Buchten

Warum reisen Schweizer hierher?

Valle Gran Rey ist das sonnenreichste Tal La Gomeras und ein beliebter Rückzugsort für Yoga-Freunde, Strände-Sucher und Kunstliebhaber. Die neun Weiler (v. a. Taguluche, Chinguarime, La Calera, Argaga, Las Hayas, Borbalán) schmiegen sich an steile Hänge und bieten atemberaubende Ausblicke auf den Atlantik.

Höhepunkte & Unternehmungen

• Playa de la Cueva (= Playa del Inglés): Schwarzer Sand, Bars direkt am Wasser und legendäre Sonnenuntergänge.
• Mirador de Abrante: Plattform aus Glas, 650 m über dem Meer, mit 360°-Panorama (Eintritt € 5). Perfekt für Drohnenaufnahmen und Fotos.
• Wanderung La Puntilla – Mirador del Secreto (6 km, 2,5 Std., mittel): Start in La Calera, vorbei an terrassierten Obstbaumgärten, endet am geheimen Aussichtspunkt über dem Playa de Valle Gran Rey, idealer Picknick-Spot.

Yoga & Wellness

• Yoga-Studios: „Soul Journey Yoga“ (Taguluche) und „Blue Monkey Yoga“ (La Puntilla) bieten tägliche Klassen (ab € 12/Session) für alle Niveaus.
• Wellness: Massagen in Steinbädern am Flussbedritt („Baños de El Palmar“) mit Thermalquellen-Wasser (ab € 30/60 Min.).

5. Los Órganos & Valle de El Golfo: Naturphänomene

Los Órganos

Die Felsorgel auf der Nordküste sieht aus wie Riesenpfeifen in einer Kathedrale und entstand aus Lavamassen, die beim Auskühlen schrumpften. Der einfachste Weg:

• Bootstour ab San Sebastián (ab € 25): 1,5 Std. entlang der steilen Küste, Boot bleibt an den Felsen stehen, sodass man Fotos und Schnorcheln kann.
• Wandern ab Las Rosas (20 km, 7 Std., schwer): Für erfahrene Wanderer, mit Abstieg durch das Valle de El Golfo – wild, wenig markiert, beeindruckend.

Valle de El Golfo & Piscina de aljibe

• Valle de El Golfo: Wildes Tal, in den Wintermonaten mit Wasser gefüllt.
• Piscina de aljibe: Natürliche Lavapool-Schwimmbecken an der Küste, kristallklares Wasser – ideal zum Schnorcheln.

6. Playa de Santiago & Tauchparadies

Fischerdorf-Charme

Playa de Santiago (Südküste) überzeugt mit einer entspannten Uferpromenade, kleinen Restaurants und frischem Fisch. Für Schweizer, die Meeresfrüchte lieben:

• Empfehlung: Restaurant „La Cabana“, fangfrischer Fisch- und Meeresfrüchte-Tisch (ca. € 30/Person).
• Strand: Kiesel- und Sandmischung, ruhiges Wasser zum Schwimmen.

Tauchen im Mar de las Calmas

• Tauchschule „El Sabinal Dive Center“: Geführte Tauchgänge (ab € 60/75 Min.) im naturnahen Meeresschutzgebiet. Begegnungen mit Muränen, Zackenbarschen und gelegentlich Atlantischer Rochen.
• Schnorcheln: Direkt am Stützpunkt, mit Leihausrüstung ab € 15.

7. Historische Hauptstadt San Sebastián de La Gomera

Altstadt & Kolumbus-Verbindung

San Sebastián, ein malerisches Städtchen mit Kopfsteinpflaster, ist der Ausgangspunkt für Kolumbus’ letzte Versorgung vor Atlantiküberquerung 1492.

• Casa de Colón: Museum in der alten Residenz von Hernando de Colón. Eintritt € 6 (deutsche Audio-Guide verfügbar).
• Iglesia de la Asunción: Iglesia im Renaissance-Stil (14.–16. Jh.), dort findest du das Bild „Virgen de la Antigua“, Schutzpatronin der Insel.
• Markt „Mercado Municipal“: Samstags ab 8 Uhr getrocknete Ziegenkäse, Honig und Gofio probieren.

8. La Gomera kulinarisch: Gofio, Almogrote & Honig

• Gofio: Geröstetes Getreidemehl – probiere es als Gofio-Eintopf („almogrote“) im Restaurant „El Jardin de Tecina“ (Vallehermoso).
• Almogrote: Pikante Käsepaste mit Paprika und Knoblauch, traditioneller Brotaufstrich.
• Honig & Rum:
• • Honigmuseum (Casa del Miel) in Valle Gran Rey (Eintritt frei) mit Honigverkostung und Bienenmarkt.
  • Destilería Gomerana (Valle Gran Rey): Rum-Degustation (ab € 10) und Tour durch die Zuckerrohrfelder.

9. Palmas de Hermigua & Aussichtspunkt Degollada de Peraza

Warum einen Abstecher wert?

Hermigua im Nordosten mit schwarzem Sandstrand und üppigen Bananenplantagen wirkt im Vergleich zu Valle Gran Rey ruhiger.

• Sehenswert:
• • Barranco de Hermigua: Wanderung in die Schlucht bis zum Wasserfall „Los Colores“ (4 km, 2 Std., leicht).
  • Degollada de Peraza: Aussichtspunkt (Auto-Stop am Parkrand), spektakuläre Blicke über das Tal und La Palma am Horizont.
• Tipp für Schweizer: Kombiniere Hermigua mit einem Strandtag in “Playa de la Caleta” (ruhiges Wasser, familienfreundlich) – Busverbindung einmal täglich von San Sebastián (8 € one way).

10. Kultur & Festivals 2025

• Fiesta de San Sebastián (20.–25. Jan.): Traditionelle Wallfahrt und Umzüge, Handwerksmärkte mit Holzschnitzereien.
• Festival Internacional de Música de La Gomera (August): Konzerte in Kirchen und Fincas, Eintritt ab € 15 (Berücksichtigung deutscher Programmhefte).
• Silbo-Gomero-Wettbewerb (Mai): Jährlicher Silbo-Wettbewerb in Agulo, Musik- und Tanzdarbietungen, Deutsch-Übersetzungen werden oft live eingeblendet.

Unser Fazit

La Gomera 2025 ist eine Insel voller Kontraste: Nebel­verhangene Lorbeerwälder, karge Vulkanlandschaften, bunte Dörfer und azurblaues Atlantikwasser. Für Schweizer Reisende bietet sie perfekt kombinierbare Erlebnisse: Von nachhaltigen E-Mobil-Abenteuern über interaktives Kulturerleben bis zu unvergesslichen Sonnenuntergängen am Mirador de Abrante. Packen Sie Ihren Rucksack, schnappen Sie sich die Kamera und entdecken Sie das grüne Kleinod der Kanaren – El Hierro mag Energie-Vorbild sein, doch La Gomera ist 2025 Ihr persönliches Inselparadies.

¡Buen viaje!