Baskenland vs. Galicien – Wo schmeckt der Herbst besser?
Der Herbst in Nordspanien ist ein Fest für alle Sinne – und besonders für den Gaumen. Zwischen Atlantikküste, grünen Bergen und charmanten Dörfern buhlen zwei Regionen um die Gunst von Genießerinnen und Genießern: das Baskenland und Galicien. Beide sind berühmt für ihre kulinarische Vielfalt, ihre frischen Produkte und ihre tiefe Verwurzelung in regionalen Traditionen. Aber wo schmeckt der Herbst besser?
Baskenland – Eleganz, Experimentierfreude und Pintxos
Im Baskenland beginnt der Herbst mit einer Mischung aus kulinarischem Luxus und herzhaften Klassikern. In den Hafenstädten wie San Sebastián und Bilbao füllen sich die Markthallen mit frisch gefangenem Fisch – Bonito, Seehecht und Sardellen kommen jetzt in Bestform auf den Teller.
Pintxos – kleine Kunstwerke
Die baskischen Tapas-Varianten sind im Herbst besonders abwechslungsreich. Auf den Theken der Bars stapeln sich warme Pintxos mit Steinpilzen, Wildschweinragout oder gerösteten Paprika aus der Saison. Jede Bar interpretiert sie anders – und gerade in San Sebastián wird daraus ein kulinarischer Wettbewerb.
Produkte, die den Herbst prägen
- Pilze: Im Baskenland werden ab September Steinpilze, Pfifferlinge und Trombette de la Mort gesammelt und in Suppen, Risottos oder sautiert zu Fleisch serviert.
- Txakoli & Cider: Der junge, leicht sprudelnde Weißwein Txakoli passt zu Meeresfrüchten, während im Herbst die Sidrerías (Apfelweinhäuser) ihre Fässer öffnen.
- Wildgerichte: Reh, Hase oder Wildente finden jetzt ihren Weg in Eintöpfe, oft mit Rotweinreduktion verfeinert.
Galicien – Herzhaft, bodenständig und vom Meer geprägt
Galicien ist im Herbst ein Paradies für Liebhaber von Meeresfrüchten. Die Rías – die fjordähnlichen Meeresbuchten, wie die Rias Baixas – liefern Muscheln, Austern und Jakobsmuscheln in Hülle und Fülle. Und im Gegensatz zum feinen Minimalismus mancher baskischer Küche steht in Galicien oft die Großzügigkeit im Vordergrund.
Marisco – das große Fest der Meeresfrüchte
Im September und Oktober feiern viele Küstenorte ihre Fiestas del Marisco. Besonders in O Grove und Cambados können Besucher frisch gekochte Krabben, Langusten oder den berühmten Pulpo a la Gallega probieren – serviert mit Paprikapulver, Olivenöl und grobem Salz.
Produkte, die den Herbst prägen
- Kastanien: Ob geröstet auf der Straße, im Brot oder als Beilage zu Fleischgerichten – Kastanien sind ein herbstlicher Dauerbrenner.
- Lacón con grelos: Gepökeltes Schweinefleisch mit Rübstiel – ein deftiger Klassiker, der besonders an kühleren Tagen schmeckt.
- Albariño: Der frische Weißwein aus der Region Rías Baixas harmoniert perfekt mit Austern und Muscheln.
Atmosphären im Vergleich
Baskenland: Hier isst man oft im lebhaften Stadtambiente. Pintxo-Touren durch die Altstadt von San Sebastián oder Abende in einer traditionellen Sidrería sind typisch – begleitet von viel Geselligkeit und kulinarischer Experimentierfreude.
Galicien: Hier prägen das Meer und die Dörfer das Erlebnis. Man sitzt in kleinen Hafenrestaurants oder unter Festzelten bei einem Marisco-Festival, oft mit Live-Musik und rustikaler Gemütlichkeit.
Für wen welche Region im Herbst passt
- Für Feinschmecker & Städtefans: Das Baskenland punktet mit Michelin-Sternen, kulinarischer Kreativität und einer spannenden Mischung aus Tradition und Moderne. Ideal, wenn du gerne von Bar zu Bar ziehst und dich von der Vielfalt inspirieren lässt.
- Für Meeresliebhaber & Genießer rustikaler Küche: Galicien ist perfekt, wenn du Meeresfrüchte liebst und gerne in authentischen Fischerorten isst. Hier ist der Herbst besonders maritim und bodenständig.
Unser Fazit – kein klares „besser“
Ob der Herbst im Baskenland oder in Galicien „besser“ schmeckt, hängt ganz von deinen Vorlieben ab. Wer Wert auf kulinarische Raffinesse, urbane Atmosphäre und Vielfalt legt, wird im Baskenland glücklich. Wer dagegen das Meer auf dem Teller und die Herzlichkeit kleiner Feste sucht, wird in Galicien fündig. Vielleicht ist die beste Antwort: Beide Regionen erleben – und selbst entscheiden.