Die schönsten Naturparks & Nationalparks für deinen Herbst
Leichte Wege, großes Licht – dein Guide für entspannte Herbsttouren aus der Schweiz
Der Herbst ist in Spanien Wandersaison pur: klare Luft, lange goldene Nachmittage, leere Pfade und Temperaturen, die dich wirklich gehen lassen. Während in der Schweiz Nebel ins Mittelland rollt, funkeln Spaniens Berge, Wälder und Küstenpfade in warmen Farben. Hier findest du die schönsten Regionen, konkrete Tourideen und praktische Tipps – damit dein Wandertrip im September, Oktober oder November rundum gelingt.
Warum der Herbst die beste Zeit ist
Im Sommer können Hitze und Besucherandrang Touren erschweren. Im Herbst profitierst du von angenehmen 15–25 °C (je nach Region und Höhe), stabileren Bedingungen und viel mehr Ruhe. Die Vegetation leuchtet – Buchenwälder in Navarra, Kastanienhaine in Galicien, Korkeichen in Andalusien – und in vielen Parks spielt die Natur jetzt ihre großen Momente: Hirschbrunft in der Meseta, Zugvögel über den Feuchtgebieten, klarer Sternenhimmel in Hochlagen und auf den Kanaren.
Planung & Anreise aus der Schweiz – kurz & knackig
- Flug & Startpunkte: Ideal sind Madrid/Barcelona (Pyrenäen, Zentralsystem), Bilbao/Oviedo (Nordküste & Picos), Málaga/Sevilla (Andalusien), Santander (Kantabrien), Pamplona (Navarra), Teneriffa/La Palma/Gran Canaria (Kanaren).
- Mietwagen: Für Naturparks fast immer sinnvoll, besonders in abgelegenen Tälern.
- Ausrüstung: Leichte, knöchelhohe Schuhe, Stöcke für längere Abstiege, Softshell, dünne Daune, Sonnenschutz, Stirnlampe, Trinksystem.
- Sicherheit: Offizielle Wege nutzen, Wetter checken (Föhn in den Pyrenäen, Levante an der Atlantikküste, Passatwolken auf den Kanaren), früh starten.
Die schönsten Naturparks & Nationalparks für deinen Herbst
1) Picos de Europa – Kantabrien/Asturien/Kastilien-León
Dramatische Kalkzacken, tiefe Schluchten, grasende Gemsen und urige Dörfer: Die Picos sind Spaniens Alpin-Überraschung am Atlantik.
Tour-Ideen: Mit der Seilbahn Fuente Dé zur Hochebene, Panoramaweg Richtung Horcados Rojos (Teilabschnitte für Einsteiger), oder die Ruta del Cares (ein Klassiker durch eine 1 000 m tiefe Schlucht – trittsicher, aber unschwierig).
Herbst-Bonus: Klarer Blick bis zum Meer, weniger Hitze – und in Berggasthäusern deftige Fabada & Queso Cabrales.
2) Ordesa y Monte Perdido – Aragón (Pyrenäen)
Ein UNESCO-Welterbe voller Felsbänder, Wasserfälle und Buchenwälder, die im Oktober flammen.
Tour-Ideen: Faja de Pelay (Balkonweg über dem Ordesa-Tal, als Rundtour mit dem „Senda de los Cazadores“), familienfreundlich zur Cola de Caballo entlang unzähliger Kaskaden.
Herbst-Bonus: Die Buchenfärbung ist grandios, die Wege sind ruhiger, und die Sicht ist oft kristallklar.
3) Aigüestortes i Estany de Sant Maurici – Katalonien
Granit, Gletscherkare, Hunderte Seen – und Lärchen, die goldgelb schimmern.
Tour-Ideen: Von Espot zum Estany de Sant Maurici (leicht) oder weiter zu den Encantats-Blicken; mehrtägig auf Hüttentour durch das Seengewirr (für Geübte).
Herbst-Bonus: Weniger Gewitter als im Hochsommer, magisches Abendlicht an den Seen.
4) Monfragüe – Extremadura
Iberische „Savanne“ mit Stein- und Korkeichen, Flusstälern und Adler-/Geierhorsten.
Tour-Ideen: Mirador-Runde zu Salto del Gitano (Geierwände), Uferwege am Tajo, kurze Anstiege zu Burgruinen.
Herbst-Bonus: Hirschbrunft (La Berrea) – ein Gänsehaut-Soundtrack in der Dämmerung. Vogelbeobachtung ist jetzt erste Liga.
5) Cabañeros – Kastilien-La Mancha
„Spanische Serengeti“: weite Dehesas, Hirschrudel, Kraniche.
Tour-Ideen: Geführte 4×4-Routen in die Kernzone, einfache Wanderungen durch Eichenlandschaften und Bachauen.
Herbst-Bonus: Tierbegegnungen quasi garantiert, angenehm warm statt heiß.
6) Sierra de Grazalema – Andalusien
Kalkgipfel, Schluchten, Korkeichen – und die weißen Dörfer rundherum: Zahara, Grazalema, El Bosque.
Tour-Ideen: Pinsapar (Tannenurwald; oft permittiert – vorher anmelden), Panoramarunde Puerto del Boyar, Canyon-Feeling in der Garganta Verde (für Geübte, teils gesichert).
Herbst-Bonus: Beste Saison – saftiges Grün, angenehme 18–24 °C, klare Sicht bis zur Atlantikküste.
7) Sierra Nevada – Andalusien
3000er mit Meerblick – aber im Herbst wunderbar für mittlere Höhen: Wälder, Bewässerungskanäle (Acequias), weiße Alpujarra-Dörfer.
Tour-Ideen: Acequia del Poqueira (Genusstour mit Aussicht), Vereda de la Estrella (klassisch, lange Genussstrecke; Kondition mitbringen).
Herbst-Bonus: Goldene Kastanienhaine in den Alpujarras, warme Tage – frische Abende.
8) Irati-Wald – Navarra
Einer der größten Buchenmischwälder Europas – im Oktober/November ein Farbenrausch.
Tour-Ideen: Familienrunden ab Ochagavía oder Orbaizeta, längere Strecken entlang alter Schmugglerpfade.
Herbst-Bonus: Mystisch nebelige Morgen, perfekte Fotomomente ohne viel Aufwand.
9) Garajonay – La Gomera (Kanaren)
Immergrüne Nebelwälder im Lorbeerzeitalter – ein ganz anderer Herbst: mehr Frische als Farbe, aber unendlich atmosphärisch.
Tour-Ideen: Alto de Garajonay (Inselblick), Schluchtenrunden um El Cedro, Küstenwege Richtung Valle Gran Rey (Abstieg mit Bus-Rückfahrt).
Herbst-Bonus: Wanderwetter mit T-Shirt am Tag, Jacke am Abend – und Sonnenuntergänge über La Palma.
10) Teide-Nationalpark – Teneriffa (Kanaren)
Mondlandschaften, Lavaflüsse, Krater – und darüber ein Himmel, der nachts zum Observatorium wird.
Tour-Ideen: Roques de García (leichte Panoramarunde), Hochweg zur Montaña Blanca (bis zur Schutzhütte) oder Pico del Teide (mit Permit/Seilbahn; für Geübte).
Herbst-Bonus: Freie Wege, klare Sterne, stabile Bedingungen – perfekt für eine Kombi aus Küste + Hochland.
Drei Beispiel-Routen für 3–7 Tage
1) „Nordgold“ – Kurztrip in die Picos
Tag 1 Bilbao/Santander – Bergdorf Potes – Abendspaziergang.
Tag 2 Seilbahn Fuente Dé – Hochebenenrunde – Käse & Sidra.
Tag 3 Ruta del Cares (Hin-/Zurück so weit du magst) – Rückreise via Küstenblick.
2) „Pyrenäen-Bühne“ – Ordesa & Aigüestortes (5 Tage)
Tag 1 Anreise Barcelona/Zaragoza – Torla.
Tag 2 Ordesa-Tal zur Cola de Caballo – gemütlich, viele Wasserfälle.
Tag 3 Faja de Pelay oder Miradores – Fototag.
Tag 4 Fahrt nach Espot – Seenrunde Sant Maurici.
Tag 5 Lärchen-Loop und Heimreise.
3) „Südlicht“ – Andalusien-Mix (6–7 Tage)
Tag 1 Málaga – Grazalema-Dorf.
Tag 2 Pinsapar oder Boyar-Runde – Käseverkostung.
Tag 3 Sierra Nevada: Vereda de la Estrella.
Tag 4 Alpujarras-Dörfer – Acequia-Spaziergang.
Tag 5 Fahrt an die Costa de la Luz – Strand & Sundowner.
Tag 6 Doñana-Rand oder Cadíz-Stadtspaziergang.
Tag 7 Abflug Sevilla/Málaga.
Familienfreundlich, barrierearm & „Slow“
- Familien: Wähle Zielgebiete mit kurzen Etappen und „Wow-Pausen“ (Wasserfälle, Seen, Tiere). In vielen Parks gibt’s Zentrum/Visitor Centres mit Lernstationen.
- Barrierearm: Promenadenrouten an Küsten, kurze Naturpfade im Tiefland, Stege an Feuchtgebieten (z. B. Doñana-Ränder, Ebro-Delta). Infos vorab beim Park.
- Slow & nachhaltig: In Casa Rurales, Paradores oder Agro-Lodges übernachten, lokal essen (Pilze, Kastanien, Wildkräuter, Bergkäse), Trinkflasche & Müllbeutel mitnehmen, markierte Wege respektieren.
Kulinarik danach – der Herbst schmeckt mit
Jede Region hat ihren Teller: Fabada in Asturien, Setas & Wild in Aragón/Kastilien, Lechazo im Duero-Land, Ajoblanco & Payoyo-Käse in Andalusien. Auf den Kanaren warten Gofio, Papas arrugadas und Ziegenkäse – perfekt als Belohnung nach dem Tourentag.
Checkliste für deinen Herbst-Hike
Leichte Handschuhe/Mütze für Morgenstunden in der Höhe, Sonnencreme auch im Oktober, Regenjacke als Backup, Offline-Karte (Bergtäler = Funklöcher), kleine Notfallapotheke, Stirnlampe, Powerbank. Auf den Kanaren zusätzlich: Buff gegen Wind/Sonne in Lavafeldern.
Spanien.ch - Fazit
Spaniens Naturparks spielen im Herbst ihre ganze Vielfalt aus: schroffe Pyrenäen, stille Dehesas, grüne Lorbeerwälder, goldene Weinberge. Mit kurzen Flügen und viel Auswahl findest du für jedes Level die richtige Tour – vom Familien-Spazierweg bis zur fordernden Panorama-Etappe. Pack die Wanderschuhe ein, hol dir das Goldlicht – und komm mit einem Rucksack voller Geschichten zurück.