Die schönsten Bahnstrecken Spaniens – deine Zugabenteuer 2025
Auf Spaniens Schienen entdeckst du das Land ganz neu: gemächlich durch Pinienwälder tuckern, mit Highspeed durch endlose Ebenen gleiten oder in nostalgischen Holzwaggons zwischen Orangenhainen rumpeln. Zugfahren bedeutet hier nicht nur Fortbewegung, sondern Panorama pur, nachhaltiges Reisen und entspanntes Ankommen. Lass dich mitnehmen auf eine Reise über die spektakulärsten Bahnstrecken Spaniens, die du 2025 als Schweizer Zugliebhaber nicht verpassen darfst.
Nordküsten-Romantik – mit dem Transcantábrico und der FEVE entlang des Atlantiks
Vom Baskenland bis Galicien schlängelt sich ein schmalspuriges Schienennetz immer dicht an Klippen, Stränden und Fischerorten vorbei. Der Luxuszug Transcantábrico Gran Lujo macht daraus eine rollende Belle-Époque-Suite: grosse Panoramafenster, Gourmetküche mit frischem Kantabrischen Hummer und nächtliche Stopps in San Sebastián, Santander oder Gijón. Wer es bodenständiger mag, kauft ein FEVE-Ticket und hüpft Etappe für Etappe von Bilbao nach Ferrol. Jeder Halt bringt dich zu pintxo-Bars, Surferstränden oder grünen Küstenpfaden, während draussen der Golf von Biskaya glitzert.
Hoch hinaus in die Pyrenäen – von Zaragoza nach Canfranc
Die Canfranc-Linie gilt als Spaniens Antwort auf den Glacier Express. Ab der Ebene von Aragón steigt sie stetig an, passiert tiefe Schluchten, Steinbogenviadukte und Tannenwälder, bevor sie im historischen Bahnhofspalast von Canfranc endet. Der 241 Meter lange Koloss aus den 1920ern wird 2025 als Fünf-Sterne-Hotel eröffnen – perfekt, um eine Nacht in Art-Déco-Atmosphäre zu verbringen und am nächsten Morgen Wanderschuhe zu schnüren. Besonders eindrucksvoll: die Fahrt im Herbst, wenn sich das Pyrenäenlaub goldrot färbt.
Sierra de Guadarrama – Madrider Stadtflucht auf Schienen
Nur 50 Minuten nach dem Großstadttrubel der Hauptstadt erreichst du mit der Regionalbahn C-9 Cercedilla-Cotos ein alpines Wunderland. Der Zug windet sich in Serpentinen auf 1 820 Meter Höhe, vorbei an Buchenwäldern, Gebirgsbächen und schneebedeckten Gipfeln. Im Winter steigen Snowboarder mit dicken Boards zu, im Sommer Wanderer mit Picknickkörben. Am Endbahnhof Cotos startet der Panoramaweg zur Laguna de Peñalara – ein türkisblauer Gletschersee, den nur wenige Touristen kennen.
Mallorca auf Schienen – der Tren de Sóller
Knarrende Holzbänke, glänzende Messingbeschläge und das stetige Bimmeln der Glocke: Seit 1912 zuckelt der bernsteinfarbene Tren de Sóller von Palma über 13 Tunnel und einen 52 Meter hohen Viadukt in das von Orangenhainen umrahmte Tal von Sóller. Die Fenster lassen sich herunterschieben, sodass du den Duft von Zitronen und Rosmarin direkt einatmest. Gönn dir nach der Ankunft ein Eis aus Sóller-Zitrusfrüchten und steige danach in die historische Straßenbahn weiter zum Hafen – Meeresrauschen inklusive.
Weiße Dörfer & tiefe Schluchten – Ronda nach Algeciras
Eine der wenig bekannten, aber atemberaubenden Strecken Andalusiens verbindet die berühmte Tajo-Schlucht von Ronda mit dem Hafen von Algeciras. Der Regionalzug kreuzt Olivenhaine, Korkeichenwälder und den smaragdgrünen Stausee von Zahara. Immer wieder blitzen die weißen Fassaden von Dörfern wie Jimena de la Frontera aus den Bergen. Rechts öffnet sich das Tal des Río Guadiaro, links ragen schroffe Felswände in den Himmel. Mit etwas Glück siehst du Geier kreisen oder Wildpferde galoppieren.
Extremadura-Express – Route der Dehesas von Cáceres nach Mérida
Zwischen uralten Steineichenhainen, Weiden voller Iberischer Schwarzfußschweine und stillen Stauseen schlängelt sich die Zugstrecke von Cáceres in die Römerstadt Mérida in der Region Extremadura. Das Licht malt hier goldene Flecken auf die rotbraune Erde, Störche klappern auf abgeernteten Feldern. Kurz vor Mérida überquert der Zug den Guadiana und bietet freie Sicht auf das römische Aquädukt Los Milagros. Perfekt kombinierbar mit einer Übernachtung im Parador und einem Besuch des berühmten Amphitheaters.
Highspeed-Panorama – im AVE von Madrid nach Sevilla
Highspeed muss nicht eintönig sein: Auf der ersten spanischen AVE-Strecke schwebst du in 2 ½ Stunden durch die Weiten Kastiliens, siehst die Windmühlen von La Mancha am Horizont und Olivenmeere bei Córdoba. Dank 2024 eingeführter „ventanas panorámicas“ in den vorderen Wagen genießt du extra grosse Scheiben, während das Bord-Café Serrano-Baguettes und Fino-Sherry serviert. Ideal für alle, die wenig Zeit haben und trotzdem Landschaftskino genießen wollen.
Zeitreise am Wochenende – der Tren de la Fresa
Von April bis Oktober fährt der historische Erdbeerzug samstags und sonntags von Madrid nach Aranjuez. Dampflok, dunkelgrüne Pullman-Wagen und Zugbegleiter in Uniform versetzen dich ins 19. Jahrhundert. Während der Fahrt verkosten Hostessen frische Erdbeeren aus den königlichen Gärten von Aranjuez. Nach Ankunft wartet der Palast mit seinen Lustgärten, eine Gondelfahrt auf dem Tajo oder ein Picknick unter Maulbeerbäumen.
Praktische Tipps für deine Zugreise 2025
Plane frühzeitig – besonders Luxus- und Nostalgiezüge sind schnell ausgebucht. Nutze den Renfe Spain Pass oder dein Interrail Spanien Ticket, um flexibel zwischen Hochgeschwindigkeits- und Regionalzügen zu wechseln. Sitzreservierungen sind für AVE- und ALVIA-Züge Pflicht, können aber bequem online oder am Automaten vorgenommen werden. Reisende mit eingeschränkter Mobilität finden in fast allen Fernzügen barrierefreie Plätze und Hilfsservice unter „Atendo“. Wer nachhaltig reisen möchte, wählt Züge mit Ökostromsiegel „Renfe Sostenible“, das den CO₂-Abdruck sichtbar macht.
Fazit – Spanien auf Schienen neu entdecken
Ob du an wildschäumenden Atlantikwellen entlanggleitest, im Pyrenäenhilfsschub bergauf tuckerst oder dich in einem Holzwaggon Mallorcas Zitronenduft hingibst – Spaniens Bahnstrecken schenken dir Kinomomente, wie du sie auf der Autobahn nie erleben würdest. Pack deine Kamera, ein offenes Herz und lass dich von Schiene zu Schiene durch ein facettenreiches Land tragen. Jetzt Ticket sichern, Fensterplatz wählen und ¡hasta pronto en el tren!