Die 10 romantischsten Sonnenuntergänge Spaniens
Lass die Sonne für eure Liebe untergehen – Spaniens Himmel entfacht Abend für Abend ein Feuerwerk aus Purpur, Gold und sanften Rosétönen. Ob du mit deiner besseren Hälfte schweigend Hand in Hand am Meer stehst oder euch hoch oben über einer maurischen Stadt ein Gläschen Rioja gönnt: Diese zehn Sonnenuntergänge sind perfekte Kulissen für Herzklopfen, Heiratsanträge oder einfach unvergessliche Ferienmomente. Und das Beste: Von Zürich, Basel oder Genf fliegst du in nur gut zwei Stunden direkt in die Nähe der meisten Spots. Pack die Kamera ein, aber vergiss nicht, zwischendurch einfach den Moment zu leben – denn manche Farben sind zu schön, um sie nur durch den Sucher zu betrachten.
Mirador de San Nicolás, Granada
Du stehst auf den Kopfsteinpflasterstufen des Albaicín, vor dir leuchtet die Alhambra wie ein Märchenschloss, und dahinter färbt die Sierra Nevada in der untergehenden Sonne rosa und violett. Die Flamenco-Gitarrenklänge der Strassenmusiker mischen sich mit dem Gemurmel der anderen Verliebten, die die gleiche Idee hatten. Ein Schluck andalusischer Fino, der süss-salzig auf deiner Zunge prickelt, und die Welt scheint stillzustehen. Komm früh, such dir einen Platz auf der Brüstung und lass dich von der Magie des maurischen Erbes einfangen – keine Panik, selbst das Gewusel ringsum fühlt sich hier romantisch an.
Es Vedrà, Ibiza
An Ibizas Südwestküste ragt der mystische Felsen Es Vedrà wie ein riesiger Monolith aus dem Meer. Über ihm spannt sich zum Abend ein Farbspektrum, das zwischen Mandarine und Lavendel wechselt. Der Aussichtspunkt bei Cala d’Hort ist schnell gefüllt, doch wenn ihr ein paar Meter weiter auf die Klippen wandert, findet ihr euer eigenes privates „Kino“. Pack eine kuschelige Decke, eine kalte hierbas-Limonade und etwas Pan Payés mit Aioli ein. Wenn die Sonne hinter dem Felsen versinkt, spiegeln Wasser und Fels die Farben doppelt – ein Naturspektakel, das fast kitschig wirkt, aber euch garantiert den Atem raubt.
Cap de Formentor, Mallorca
Mallorcas „Treffpunkt der Winde“ liefert nicht nur dramatische Steilküsten, sondern auch legendäre Sunsets. Fahre rechtzeitig los, denn die Serpentinenstrasse wird abends gern zur Fotostrecke: Kondore kreisen, Ziegen huschen über den Asphalt und das Mittelmeer glitzert wie flüssiger Brokat. Am Leuchtturm angekommen, peitscht dir oft ein lauwarmer Tramuntana-Wind um die Nase – halt deine Liebste fest. Wenn die Sonne hinter Menorcas Silhouette versinkt, färbt sie die Kalkfelsen erst gold, dann blutrot. Ein unvergessliches Finale, bevor ihr die Kurven im Dunkeln zurückmeistern dürft – aber mit einem Lächeln, das bis zur Playa de Muro anhält.
Punta del Hidalgo, Teneriffa
Ganz im Norden der Insel Teneriffa treffen raues Atlantikmeer, schwarze Vulkangesteine und üppiges Grün aufeinander. Der naturbelassene Küstenpfad führt euch an Meerwasserpools vorbei zu einem Leuchtturm, der aussieht, als wäre er aus weißen Origami-Falten geformt. Hier ist der Sonnenuntergang ein Spiel aus Wolkenfetzen, die sich im Wind jagen, während die Sonne als glühende Kugel im Ozean versinkt. Hör auf das Donnern der Wellen, schmeck das Salz auf den Lippen – und geniesse, wie die letzten Strahlen den Teide hinter dir mit einem Hauch von Apricot küssen.
Cabo de Gata, Andalusien
Im Naturpark Cabo de Gata-Níjar erlebt ihr die Wüste Andalusiens in Filmkulissen-Atmosphäre. Die schroffen Vulkanfelsen beim Arrecife de las Sirenas tauchen in ein warmes Licht, während Flamingos in den Salinen ihre Silhouetten zeichnen. Stell das Auto auf dem Sandpisten-Parkplatz ab, laufe zum alten Leuchtturm und warte, bis die Sonne die Wellenrippen hypnotisch zum Schimmern bringt. Danach lockt San José mit andalusischen Tapas und einem klaren Nachthimmel voller Sternschnuppen – das romantische „Dessert“ nach einem Tag im Niemandsland.
Setas de Sevilla, Sevilla
Wer sagt, Romantik gäbe es nur am Meer? Sevillas futuristisches Holzgebilde – offiziell „Metropol Parasol“ – schenkt dir 360-Grad-Ausblicke über die Kathedralspitzen, den maurischen Giralda-Turm und die Dächer der Altstadt. Erklimme die elegante Rampe kurz vor Schluss (letzter Einlass gegen neun), schnapp dir zwei Tinto de Verano an der Sky-Bar und lass die Sonne direkt hinter den Orangenbaudächern der Barrio de Santa Cruz verschwinden. Sobald die Holzwaben in LED-Licht getaucht sind, wirkt Sevilla wie ein flirrendes Kaleidoskop – perfekt für ein spätabendliches Flanieren zu zweit entlang des Guadalquivir.
Playa de las Catedrales, Galicien
Im hohen Norden Spaniens, in Galicien, gestaltet die Natur gotische Bögen ganz ohne Menschenhand. Bei Ebbe wanderst du zwischen Felskathedralen, deren Spitzbögen zwanzig Meter in den Himmel ragen. Warte ab, bis die Sonne tief steht: Dann malen ihre Strahlen feurige Fensterrosetten in den Sand, während der Atlantik rhythmisch hereinschwappt. Die salzige Brise riecht nach Kiefernharz und Meer, Möwen kreischen und irgendwo klirrt ein Jakobsmuschel-Anhänger im Wind. Ein unvergessliches Ritual, gerade wenn ihr barfuss, mit hochgekrempelten Hosen und Herzklopfen auf den nassen Felsplatten steht.
Parque Güell, Barcelona
Gaudís Mosaikschlange lädt nicht nur tagsüber zum Selfie, sondern auch zum Abend, wenn Barcelona im orangen Dunst verschwindet. Hol dir zwei Horchatas im Viertel Gràcia, schlendere die Serpentinenwege hinauf und setz dich auf die wellenförmige Bank. Über euch funkeln Keramiksplitter, vor euch liegt das Meer, während die Sonne den Tibidabo rosa färbt. Die Stadt brummt leise, ein Straßenmusiker lässt eine sanfte Melodie auf der spanischen Gitarre erklingen, und plötzlich fühlt sich die Millionenmetropole ganz intim an.
Duna de Bolonia, Tarifa
Südspanien wie aus dem Bilderbuch: eine 30 Meter hohe Sanddüne, Pinienwald und das azurblaue Meer, dahinter im Dunst die marokkanischen Rif-Berge. Klettert die weiche Sandrippe hinauf, bis ihr in einer windstillen Mulde die Flipflops abstreifen könnt. Die Sonne setzt erst die Wolken in Brand, dann färbt sie sich selbst tiefrot, bevor sie das Meer küsst. Abends lockt das Hippie-Dorf Tarifa mit Thunfisch-Tatar und dem süßen Klang der Sprachenvielfalt – hier treffen Atlantik und Mittelmeer, Kiter und Yogis, spanische Lebensfreude und grenzenlose Freiheit.
Roque de los Muchachos, La Palma
Wenn du Romantik auf Wolkenhöhe suchst, führt kein Weg an La Palmas höchstem Berg vorbei. Der Aussichtspunkt liegt über 2 400 Metern – hier trägt die untergehende Sonne das Wolkenmeer unter euch wie ein weiches Kissen. Zuerst wird das Vulkangestein kupferrot, dann taucht der Himmel in Pfirsichfarben, bevor der Sternenhimmel der „Isla Bonita“ erwacht. Dank minimaler Lichtverschmutzung seht ihr die Milchstraße mit bloßem Auge. Vergiss die Thermoskanne mit heisser Schoggi nicht, denn oben kann es auch im August kühl sein. Ein perfekter Spot für alle, die den Sternen so nah wie möglich sein wollen – mit einer Portion Gänsehaut inklusive.
Epilog: Tipps für dein perfektes Sunset-Date
Romantik braucht nicht viel Zubehör, aber ein bisschen Planung macht den Unterschied. Check den Sonnenuntergangs-Kalender deines Zielorts und sei eine Stunde vorher da – die Goldene Stunde ist oft der schönste Teil. Nimm etwas Warmes zum Überziehen mit, auch im Sommer kann der Wind frisch werden. Wenn du an Klippen stehst oder auf Felsen kletterst, trag gute Schuhe und respektiere Absperrungen – die Liebe soll ja weiterleuchten. Und vor allem: Leg das Handy rechtzeitig weg, nachdem das obligatorische Foto im Kasten ist. Denn kein Filter der Welt ist so lebendig wie der Blick, den ihr euch im flirrenden Abendlicht zuwerft.
Mit diesen zehn Sonnenuntergängen verspricht Spanien unvergessliche Momente – ob frisch verliebt oder schon lange zusammen. Lass die Sonne eure Herzen wärmen und gib dem Tag ein Farbfinale, das noch lange nachglüht.